Oscars: So entschuldigte sich „Emilia Pérez“-Star Zoe Saldaña
Wie Zoe Saldaña darauf reagierte, dass „Emilia Pérez“ „verletzend für mexikanische Personen“ sei

Nachdem Zoe Saldaña den Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Arbeit in „Emilia Pérez“ gewann, wurde sie im Backstage-Bereicht interviewt. Ein Journalist sprach sie darauf an, dass nach „Emilia Pérez“ „sehr verletzend für mexikanische Personen“ sei, zumal Mexiko „im Mittelpunkt“ des Films stehe. Sie entschuldigte sich daraufhin.
Ihre Entschuldigung
Wie man sich entschuldigt, ist entscheidend. Man kann den Fokus darauf legen, dass sich diejenigen, bei denen man sich entschuldigt, verletzt gefühlt haben. Oder man kann sich dafür entschuldigen, dass man, wenn auch unbeabsichtigt, Personen verletzt hat. Womit man Verantwortung übernimmt und die verletzten Gefühle der Betroffenen nicht von sich weist. Zoe Saldaña wählte erstere Version. „Es tut mir sehr, sehr leid, dass Sie und so viele Mexikaner:innen sich verletzt gefühlt haben. Das wollten wir nicht. Wir kamen von einem Ort der Liebe und Annahme und dabei bleibe ich.“
Damit bezog sie sich auf die Reaktionen von mexikanischen Menschen, die fanden, dass die Darstellung von Mexiko und mexikanischen Personen in „Emilia Pérez“ den eigentlichen Ort und die eigentlichen mexikanischen Menschen verdreht.
Ihr Backstage-Interview:
Wie Zoe Saldaña „Emilia Pérez“ betrachtet
Die Schauspielerin widersprach der Auffassung, dass es in dem Film um Mexiko ging: „Für mich war das Herz dieses Films nicht Mexiko; wir haben keinen Film über ein Land gemacht, wir haben einen Film über vier Frauen gemacht. Und diese Frauen hätten Russinnen, Dominikanerinnen, Schwarze aus Detroit, aus Israel oder aus Gaza sein können. Diese Frauen waren immer noch sehr universelle Frauen, aber sie kämpfen jeden Tag. Sie versuchen, systemische Unterdrückung zu überleben und ihre authentischsten Stimmen zu finden. Dazu stehe ich.“
Was sie dabei nicht ansprach: Dass systemische Unterdrückung nicht überall gleich funktioniert. Verschiedene gesellschaftliche Verhältnisse bringen verschiedene Unterdrückungsformen hervor. Als Beispiel: Eine Frau in Gaza und eine Frau in Detroit haben unterschiedliche Probleme. Zwar können beide mit Sexismus konfrontiert sein. Aber eine Frau in Gaza ist nicht von der US-Gesundheitspolitik betroffen. Sich mit dem auseinanderzusetzen, womit man konkret konfrontiert ist, formt die eigene Stimme. Was eine Stimme authentisch werden und nicht in Parolen versickern lässt.
Ihr Vorschlag
Abschließend sprach sich Zoe Saldaña für eine Gesprächsrunde aus: „Ich bin auch immer bereit, mich mit all meinen mexikanischen Brüdern und Schwestern zusammenzusetzen und mit Liebe und Respekt darüber zu sprechen, wie ‚Emilia‘ besser hätte gemacht werden können.“
Wer an Kritik zu „Emilia Pérez“ interessiert ist:
Wie trat ihre Kollegin Karla Sofía Gascón auf?
„Emilia Pérez“ wurde 13 Mal bei den Oscars nominiert, darunter auch Karla Sofía Gascón als Beste Hauptdarstellerin. Dass sie wegen ihrer früheren, teils menschenverachtenden Tweets nicht gewinnen würde, war für Expert:innen deshalb klar. Wie sie sich aber bei der Verleihung geben würde, nicht. Karla Sofía Gascón betrat den Roten Teppich nicht, war aber während der Verleihungen im Saal anwesend. Sie wurde kaum in der Übertragung der Zeremonie gezeigt.