Skulpturen aus Abfall: HA Schults „Trash People“ kommen nach Berlin


Seit 20 Jahren reisen HA Schults Müllskulpturen – die „Trash People“ – um die Welt. Nun wird das Aktionskunstwerk an einem nicht ganz unproblematischen Ort in Berlin ausgestellt: In der Baugrube neben der Friedrichswerderschen Kirche.

„Trash People“ heißen die aus Müll gebauten Skulpturen des deutschen Künstlers HA Schult. Seit 20 Jahren reisen die 300 Skulpturen um die Welt, ausgestellt wurden sie bereits am Roten Platz in Moskau, vor der Großen Mauer, vor den Pyramiden in Gizeh oder auf dem Tollwood Festival in München. Nun sind die „Trash People“ in Berlin zu sehen und zwar in einer Baugrube neben der Friedrichswerderschen Kirche in Mitte. Die „Trash People“ sollen die Ausgegrenzten und Ausgebeuteten weltweit symbolisieren.

Die Kirche wurde nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel von 1824 bis 1830 gebaut, der Bau einer Wohnanlage verursacht nun seit Jahren Risse in der Kirche. Seine an die Terrakotta-Armee angelehnte Aktionskunst hat Schult bewusst an dieser Stelle Berlins ausgestellt: „Wir dürfen nicht vergessen, ganz Berlin lag in Trümmern, und diese Kirche war eine der ganz wenigen Bauten, die den Krieg überstanden hatte. Deshalb müssen wir diese wunderschöne Kirche jetzt wieder ins Gedächtnis holen!“. Im Interview mit der BZ beschrieb der Wahlkölner außerdem, wie er als Trümmerkind an der Stelle gespielt hat.

Friedrichswerdersche Kirche

Die Friedrichswerdersche Kirche ist aufgrund der Schäden durch den Bau der benachbarten Luxusapartments seit 2012 geschlossen. Das Kunstwerk kann vom 5. bis 7. August besichtigt werden.

 

Paul Zinken picture alliance / dpa