Sinead O’Connor und Miley Cyrus: Vom Vorbild zum Hassobjekt


Erst nannte Miley Cyrus Sinead O'Connor eines ihrer Vorbilder, nun zoffen sich die beiden im Internet aufs Äußerste. Streitpunkte sind Geisteskrankheit, Prostitution und falsch verstandene Mütterlichkeit.

Nachdem Miley Cyrus im ROLLING STONE erklärt hatte, dass Sinead O’Connors emotionales Video zu „Nothing Compares 2 U“ das Vorbild für ihr Skandalvideo zu „Wrecking Ball“ gewesen sei, hatte O’Connor sich in einem offenen Brief „im Geist der Mütterlichkeit und mit Liebe“ an die junge Sängerin gewandt:

„Ich mache mir ernsthafte Sorgen um dich, dass die Menschen um dich herum dich glauben lassen, dass es irgendwie ‚cool‘ sei, in deinen Videos nackt zu sein und an einem Vorschlaghammer zu lecken“, so O’Connor.  Weiter bezeichnet die 46-Jährige Sängerin die öffentliche Inszenierung von Cyrus darin als Prostitution und schlechtes Vorbild für andere Frauen.

Die Angesprochene konterte den offenbar gutgemeinten Ratschlag daraufhin mit zweifelhaftem Spott. Auf Twitter veröffentlichte sie mehrere zwei Jahre alte Tweets, in denen O’Connor die Öffentlichkeit wissen ließ, dass sie an einer bipolaren Störung leide und auf psychatrische Hilfe angewiesen sei.

Als Reaktion auf diese Tweets machte O’Connor wiederum in einem zweiten offenen Brief ihrer Empörung Luft: „Hast du eine Idee, wie dumm und gefährlich es ist, sich über Leute lustig zu machen, die an einer Krankheit leiden? Du wirst eines Tages selbst an solch einer Krankheit leiden, daran besteht kein Zweifel“, so O’Connor, die im Jahr 2012 eine Tournee wegen psychischer Probleme absagen musste. 

Weiterhin unbeeindruckt twitterte Miley Cyrus darauf: „Sinead, ich habe keine Zeit, dir einen offenen Brief zu schreiben, da ich diese Woche bei Saturday Night Live auftrete. Falls du dich also treffen willst, um zu reden, lass es mich in deinem nächsten Brief wissen“.

Im eingeforderten dritten Brief fordert O’Connor nun eine öffentliche Entschuldigung von Miley und fügt hinzu, dass sie ihre Anwälte einschalten wolle, solle dies nicht eintreten. Desweiteren heißt es dort dass O’Connor kein Interesse habe, den Jungstar zu treffen. Zumindest vorerst nicht: „Wenn du in einer psychiatrischen Abteilung landest, werde ich dich gerne besuchen …und mich dabei nicht herabsetzen, indem ich mich über dich lustig mache“.