Sinéad O’Connor: Das war ihr letztes, emotionales Interview
Sinéad O'Connor sprach in ihrem letzten Interview über den Missbrauch, den sie in ihrer Kindheit erfahren hatte — und erklärte, dass sie eigentlich niemals Popstar werden wollte.
Für die Sky-TV-Doku „Nothing Compares“ blickte Sinéad O’Connor auf ihr Leben zurück. Dass es ihr wohl letztes Interview werden sollte, konnte keiner wissen: O’Connor verstarb am 26. Juli 2023 überraschend im Alter von 56 Jahren.
In der Doku, die am 29. Juli im TV ausgestrahlt werden soll, sprach die Musikerin unter anderem darüber, dass ihre Mutter sie als Kind missbraucht hatte. Ihre Mutter habe sie oft im Garten ausgesperrt, erzählte sie: „Ich schrie, flehte sie an, mich hereinzulassen. Ich habe meine gesamte Kindheit damit verbracht, wegen der sozialen Bedingungen, unter denen meine Mutter aufgewachsen ist, verprügelt zu werden“, zitiert die britische Zeitung „Mirror“ das Gespräch.
Sinéad O’Connor: „Es war so ein Schock für mich, ein Popstar zu werden“
Es sei nie geplant gewesen, dass sie eine bekannte Musikerin wurde: „Es war so ein Schock für mich, ein Popstar zu werden, das war nicht das, was ich wollte. Ich wollte einfach nur schreien“, erzählte sie laut der Zeitung. „Als ich aufgewachsen bin, gab es keine Therapie, also war der Grund, warum ich zur Musik kam, die Therapie“.
Die Irin sprach auch über ihre Schwierigkeiten im Musikgeschäft. „Sie wollten, dass ich mir die Haare lang wachsen lasse, kurze Röcke und hohe Absätze trage, Make-up und das ganze Drumherum. Und Songs schreiben, die nichts herausfordern, aber ich komme aus einem Land, in dem es früher wegen Theaterstücken Aufruhr auf den Straßen gab. Dafür ist die Kunst da“, so die Musikerin.
Die Regisseurin der Doku, Kathryn Ferguson, erklärte in einem Interview zum Film: „‚Nothing Compares‘ ist keine gewöhnliche Musikdokumentation, sondern das Porträt einer einzigartigen Künstlerin, ihrer kulturellen Bedeutung in der irischen Geschichte und wie sie das Leben von Millionen Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst hat.“ Ebenfalls zu ihren letzten Interviews gehört ein Gespräch mit Carson Daly aus dem Jahr 2021, in dem sie nach ihrem psychischen Zusammenbruch erklärte, dass es ihr gut gehe.