Shyboys: Harter Dreier mit Eierkopf


Jahrelang spielten sie in Kneipen und Jugendzentren, „in jedem Loch, wo irgendwie eine Steckdose zu finden war“. Bis Shyboy, das Power-Trio aus Frankenthal bei Mannheim, beim „Metal Hammer“-Festival Platz Eins belegten, hatten sich Gitarrist und Sänger Alex. Bassist Hans und Drummer Maik via Mundpropaganda schon eine treue Fangemeinde erspielt. Die Hard-Rock-Karriere schien vorprogrammiert. „Zu konservativ“, beschlossen die Musiker. „Wir wollten auf Dauer nicht nur Rocker im Publikum“, erklärt ausgerechnet Harley-Davidson-Fan Alex. „Und da alle von uns auch schwane Musik hören, haben wir irgendwann spontan ausprobiert, unsere Heavy-Riffs mit Dancegrooves zu unterlegen und auch tanzbar zu machen.“ Das haute zur Überraschung der Drei auf Anhieb hin. Und prompt kamen auch weibliche Fans in die Konzerte. Auf ihrem Debütalbum „Best Of Wild Thing“ haben Shyboy ihre Blues-Rock-Rap-Techno-Metal-Fusion nun verdichtet. Referenzen an „Klassiker“ wie Led Zeppelin. Black Sabbath und Jimi Hendrix‘ Band of Gypsys stehen neben aktuellen Rap-Adaptionen. Auch wenn das eingeschworene Hard Rock-Freunde zunächst irritiert, die Energie und die bedingungslose Kraftmeierei bei den Shyboys-Konzerten reißt auch sie mit. Hans: „Wir sind selber drei grundverschiedene Charakter: Der Schöne, der Trommler und das Biest. Uns verbindet eigentlich nur das Musikmachen. Aber wenn wir anfangen zu spielen, dann kracht es eben“.