Sexuelle Übergriffe: Björk erhebt schwere Vorwürfe gegen Lars von Trier


Björk spricht über ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen am Filmset: „Regisseure können ihre Schauspielerinnen anfassen und belästigen und die Filmwelt schützt sie".

Nachdem am 5. Oktober die „New York Times“ einen Artikel veröffentlichte, der offenbarte, dass der einflussreiche Produzent und mehrfache Oscar-Sieger Harvey Weinstein in den vergangenen Jahrzehnten Frauen sexuell belästigt und systematisch Anwälte und Mitarbeiter seiner Produktionsfirmen eingespannt haben soll, die seine Vergehen vertuschten, legen immer mehr Schauspielerinnen ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen durch Regisseure und Produzenten offen auf den Tisch.

Die Künstlerin Björk veröffentlichte vergangenen Sonntag auf Facebook ein Statement über ihre Erfahrungen als Opfer sexueller Belästigung in der Filmindustrie. Im Jahr 2000 übernahm Björk die Hauptrolle in Lars von Triers Film „Dancer In The Dark“. Die Geschichten, die viele Frauen bereits geteilt haben, haben sie inspiriert und bestärkt, auch ihre zu teilen. Im Statement spricht sie von Übergriffen „eines dänischen Regisseurs“, dessen Namen sie nicht nennt, seine Identität aber eindeutig ist und wie sehr sie diese Zeit belastet habe. Sie lobte auch die mutigen Frauen, die sich gegen Harvey Weinstein aussprachen.

Youtube Placeholder

An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

„Ich komme aus einem Land, das weltweit zu den führenden gehört, wenn es um die Gleichheit der Geschlechter geht, ich kam als gestandene Persönlichkeit aus dem Musikbusiness, mit einer Unabhängigkeit, die ich mir hart erarbeitet hatte. Als ich in die Schauspielerei wechselte, wurde mir sofort klar, dass meine Erniedrigung und Rolle als unbedeutenderes und sexuell schikanierbares Wesen die Norm und durch einen Regisseur und ein Team aus Dutzenden, die das ermöglicht und ermutigt haben, in Stein gemeißelt ist.“

There is a wave of change in the world

„Regisseure können ihre Schauspielerinnen anfassen und belästigen und die Filmwelt schützt sie“, schrieb sie in dem Statement. Doch die isländische Sängerin ließ sich das nicht gefallen. „Als ich den Regisseur wiederholt zurückwies, schmollte er und bestrafte mich, indem er ein geschicktes Netz aus beeindruckenden Illusionen erfand, bei dem ich für das Team als ,die Schwierige‘ dastand. Wegen meiner Stärke, meines großartigen Teams und weil ich nichts zu verlieren hatte, da ich keine großen Ambitionen in der Schauspielerei hatte, konnte ich loslassen und mich innerhalb eines Jahres davon erholen“, erklärte Björk. 

Sie hoffe, dass sie durch ihr Statement auch andere Frauen ermutigen kann, ihre Geschichten zu erzählen, damit Regisseure und Produzenten ihre Macht nicht länger ausnutzen. „There is a wave of change in the world”.

Björk veröffentlicht ihr zehntes Album im November 2017. 2015 erschien ihre bisher letzte Platte VULNICURA. Als Vorgeschmack auf das neue Album erschien bereits die Single „The Gate“.


Facebook Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Facebook
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.