Searching for Money, Man: Klage gegen ehemaligen Rodriguez-Produzenten eingereicht
Zwei Jahre nachdem der Dokumentarfilm “Searching for Sugar Man” den Songwriter Rodriguez aus der Obskurität befreit hat, versucht sein ehemaliger Produzent per Klage herauszufinden, wo das Geld für eine halbe Million verkaufte Platten geblieben ist.
Der Film “Searching for Sugar Man” erzählte die unglaubliche aber wahre Geschichte des Detroiter Songwriters Sixto Rodriguez, der Anfang der 70er Jahre zwei Platten veröffentlichte, die ursprünglich floppten – später aber, ohne sein Wissen, in Südafrika zu Mega-Hits mutierten.
Der Film bekam einen Oscar und stellte Rodriguez der Weltöffentlichkeit vor. Unbeantwortet blieb aber die Frage: Warum bekam Rodriguez nie einen Cent für die geschätzt halbe Million Platten, die er in Südafrika verkaufte?
Diese Frage will nun sein ehemaliger Produzent, Harry Balk, klären. Balk nahm Rodriguez 1966 angeblich für fünf Jahre unter Vertrag, produzierte 1967 dessen erste Single „I’ll Slip Away“, und reichte nun beim Federal District Court in Detroit Klage gegen Rodriguez späteren Produzenten, Clarence Avant, ein. Dieser soll den ursprünglichen Vertrag vorsätzlich missachtet und die Songwriter Credits auf Rodriguez zwei Alben, “Cold Fact” (1970) und “Coming From Reality” (1971), so abgeändert haben, dass Rodriguez nie Tantiemen – und Balk nie seinen Schnitt davon bekamen. Balk verklagt nun Avant und dessen Firma Interior Music auf Schadensersatz in unbestimmter Höhe wegen der Verletzung von Urheberrechten, Betrugs und unerlaubter Einflussnahme.
Avant, der bereits im Film bei Fragen nach dem Verbleib des Geldes unwirsch reagierte, empfindet die Anklage laut Detroit Free Press als unfair: “Ich werde als böser Bube dargestellt. Das geht mir an die Nieren, denn ich war der Einzige, der an Rodriguez glaubte. Ich wünsche ihm nur das Beste, denn er verdient nichts anderes.”
Rodriguez selbst klagt nicht mit, ist aber laut seinem Anwalt Mark A. Levinsohn “Immer noch sehr daran interessiert, herauszufinden, was damals geschehen und wo all das Geld geblieben ist.”