Scott Matthew


Eine Stimme wie aus einer anderen Welt: Der australische Songwriter zielt mit seinen Balladen direkt ins Unterbewusste.

Ein tiefer Seufzer, ein Zurücklehnen. Und dann, wenn die Augen so lange geschlossen sind, dass die Lider nicht mehr zucken, ein Loslassen. Die Stimme von Scott Matthew verändert den Raum, in dem sie erklingt. Sie verändert uns, wenn wir sie hören. Sie ist zu präsent, um ohne Wirkung zu bleiben, zu intensiv, um nicht zu polarisieren. Sie klagt. Sie bedrängt. Sie fleht. Aber sie entspannt auch, und umarmt. „Die Vorstellung von einem Balladensänger im klassischen Sinne hat mich immer fasziniert das ist alles, was ich sein will und sein kann. Dafür bin ich geboren“, sagt der bärtige Australier. Um sich besser Gehör verschaffen zu können, lebt er heute in New York. Die Fenster seines großen Loft-Apartements in Brooklyn sind mit hellen, bunten Stoffen verhängt. Ein freundlicher Ort, an dem zutiefst melancholische Musik entsteht. „Ich sage nicht, dass ich nicht in Depressionen verfalle. Aber in letzter Zeit gibt es keinen Grund, warum ich nicht glücklich sein sollte. Außer dass ich oft nichts essen kann …“, sagt er. Warum er nichts essen kann, bleibt unausgesprochen, wie so vieles auch in seiner Musik. Man versteht den Mann trotzdem. Oder man glaubt, ihn zu verstehen. Und das bedeutet, dass er als Balladensänger alles richtig gemacht hat. Scott Matthew scott matthew (Glitterhouse/Indigo)