Scarlett Johansson: OpenAI soll unerlaubt ihre Stimme für ChatGPT verwendet haben
Die Schauspielerin will nun Gesetze, die Kreative vor Diebstahl ihrer Kunst und ihrer Identität schützen.
Am Montag (20. Mai) veröffentlichte Scarlett Johansson eine Erklärung, in der sie geschildert hat, dass der OpenAI-CEO Sam Altman sie ursprünglich „anheuern“ wollte, um die Stimme des neuen ChatGBT-Systems zu werden. Obwohl sie das Angebot ablehnte, hätte Altman trotzdem ihre Stimme verwendet, so die 39-Jährige.
Scarlett Johansson als „Sky“-Stimme
In dem Statement erklärte Johansson, dass Sam Altman ihre Stimme verwenden wollte, um eine seiner „Voice Mode“-Optionen zu erstellen. Laut der US-amerikanischen Schauspielerin habe Altman mithilfe ihrer Bekanntheit versuchen wollen, „Verbraucher:innen dabei zu helfen, sich mit dem seismischen Wandel in Bezug auf Menschen und KI wohlzufühlen“. Doch die Mimin wollte ihr Stimmorgan dafür nicht hergeben.
Als vor Kurzem eine neue Sprachoption namens „Sky“ auftauchte, die Johanssons Sprechweise stark ähneln würde, schien es ihrer Meinung nach so, als ob OpenAI ihre Stimme trotzdem als Ausgangsmodell verwendet hätte. Als stützendes Argument nannte die Darstellerin, dass Altman bei der Veröffentlichung von „Sky“ das Wort „her“ dazu getwittert habe. Dies ist ebenfalls der Titel eines Films, in dem Johansson die Stimme eines Chatbots namens Samantha gesprochen hatte.
Hier der Trailer zu „Her“:
Johansson schaltet Rechtsbeistand ein
Die Ähnlichkeit zur „Sky“-Stimme habe Johansson dazu veranlasst, einen Rechtsbeistand einzuschalten. Sie fordert OpenAI nun auf, „den genauen Prozess darzulegen, mit dem sie die ‚Sky‘-Stimme erstellt haben.“ Nachdem zwei Briefe – an OpenAI und Sam Altman – verschickt wurden, „stimmte OpenAI widerwillig zu, die ‚Sky‘-Stimme zu entfernen“. Neben einer Transparenz seitens OpenAI will die Schauspielerin in Zukunft auch Gesetze, die Kreative vor Diebstahl ihrer Kunst und Identität schützen: „In einer Zeit, in der wir uns alle mit Deepfakes und dem Schutz unseres eigenen Bildes, unserer eigenen Arbeit und unserer eigenen Identität auseinandersetzen, glaube ich, dass dies Fragen sind, die absolute Klarheit verdienen. Ich freue mich auf eine Lösung in Form von Transparenz und der Verabschiedung geeigneter Gesetze, um sicherzustellen, dass die Rechte des Einzelnen geschützt werden.“
In einer Erklärung bestritt Altman, dass „Sky“ Johansson nachempfunden sei. Der OpenAI-CEO entschuldigte sich dennoch bei der Mimin, hob allerdings ebenfalls hervor, dass die Stimme von einer gecasteten Synchronsprecherin stammen würde.