Saves The Day: Blink 182, warm anziehen: Die Emo-Punks von der Ostküste werden urplötzlich meisterlich
Die Musik: Nach den noch etwas eindimensional ausgefallenen Versuchen 1998 und 1999 haben sich fünf Rotzlöffel aus New Jersey nun mit ihrem dritten Album über Nacht als ernstzunehmende Band etabliert. In Sachen Arrangement und Songqualität hält das Album Vergleichen mit jeder Green Day-Platte stand – „Stay What You Are“ ist jetzt schon ein Emocore-Klassiker. Und so lustig die drei-Akkord-Riffs klingen mögen, die ehrlichen und handwerklich anständig komponierten Texte enthalten hier und da durchaus etwas Tiefgang: „At Your Funeral“ scheint voller Mordlust zu sein, dabei geht es in Wirklichkeit darum, das eigene – illusorische – Ego zu vernichten, wie Sänger Chris Conley erklärt. Kein Wunder: „Mich inspirieren Bücher, die ich lese“, meint Conley. „Ernest Hemingway ist der Wahnsinn.“
Die Künstler: 1997 haben die High School-Kumpels aus dem Garden State zusammengefunden. Nach zwei lediglich im Underground wahrgenommenen LPs unterschrieben sie zu Beginn des neuen Jahrtausends einen Vertrag bei dem renommierten Emo-Label Vagrant (Get Up Kids, Dashboard Confessionals, etc.). „Stay What You Are“ hat mit Rob Schnapf (The Vines, Beck, Elliott Smith) ein erfahrener Mann produziert. Willkommen in der ersten Liga.
Saves The Day – Stay What You Are (Vagrant/Interscope/Motor/Universal)