Sabrina Setlur singt auf der neuen Single von Faithless mit.
Weil sich auf „Sunday 8 pm‘ kein zweiter Ohrwurm ä la „God Is A DJ“ findet, versucht es Faithless-Mastermind Rollo jetzt mit einem Remix von „Bring My Family Back“. Der Clou: Eine Strophe wird von Sabrina Setlur gerappt – auf deutsch, versteht sich. Das garantiert jede Menge Radio, sonstigen Medienrummel und zudem einen sicheren Einstieg in die Charts. Faithless-Sänger Maxi Jazz zeigt sich beim Studiotermin in London denn auch entsprechend begeistert von der Frankfurterin indischer Herkunft: „Sie hat einen tollen Stil, ist unglaublich sympathisch und völlig natürlich.“ Die Verständigung erfolgt auf englisch, denn Maxi Jazz versteht kein Deutsch. Muß er auch nicht, weil sich Sabrina Setlur in ihrem Wortbeitrag für „Bring My Family Back“ an der englischen Originalvorlage orientiert. In dem Song geht es um die psychischen Schäden von Kindern aus geschiedenen Ehen. Sabrina Setlur verbindet mit dem Lied von Faithless zudem eine Erinnerung ganz persönlicher Natur: „Der Titel hat mich an eine Hausaufgabe aus meiner Schulzeit erinnert. Wir sollten einen Aufsatz über die Entwicklung einer Straße schreiben. Und zwar aus der Sicht eines Verkehrsschildes. Darin kam ein Satz vor, an den ich bei ‚Bring My Family Back‘ denken mußte: ‚Ich wünschte, die Straße wäre wieder so ruhig wie zuvor‘.“ Während Sabrina sich mit Faithless auf internationalem Parkett bewegt, bastelt sie daheim in Rödelheirn als fester Bestandteil des Triumvirats Setlur-Pelham-Haas an ihrem zweiten Album. „Es wird auf jeden Fall dieses Jahr rauskommen, aber ich weiß halt noch nicht wann“, so die „erotischte Frau Deutschlands“ (BILD). Obwohl die Platte natürlich von vielen mit Spannung erwartet wird, möchte Sabrina Setlur sich auf keinen Fall unnötigem Druck aussetzen: „Ich werde mir so viel Zeit nehmen, wie ich brauche. Es ist doch nicht so, daß du ’ne Deadline bekommst und dann huschhusch machst und am Ende des Tages sagst: ‚Okay, ich muß hier dieses Produkt abgeben, aber es ist nicht das, was ich machen wollte‘. Für mich ist es unheimlich wichtig, daß ich auch in 20 Jahren noch sagen kann: ‚Gut, die Platte ist halt nicht so erfolgreich gewesen, aber who the fuck cares?'“ Weil sie der immense Erfolg der Vergangenheit selbstbewußt gemacht hat, konzentriert sich die 25jährige Sabrina nun stärker auf die künstlerischen Aspekte ihrer Plaltenproduktionen – und das kostet nun mal Zeit. Diese aber ist bekanntermaßen auch und gerade im schnellebigen Musikbusiness bares Geld. Gut also, daß Sabrina Setlur im harmonischen Umfeld von 3P, der Produktionsfirma um die Rödelheimer Moses Pelham und Thomas Hofmann, auch in künstlerischen Belangen frei agieren kann. Anders als in den Schaltzentralen der großen Schallplattenkonzert geht’s bei 3P eben noch familiär zu. Die Professionalität kommt dabei jedoch nicht zu kurz. So wurde Thomas Hofmann mit Blick auf die Marketing-Kampagne seines supererfolgreichen Schützlings Xavier Naidoo erst Anfang März mit dem Deutschen Schallplattenpreis, dem inzwischen auch international beachteten „Echo“ ausgezeichnet. Man merkt also: Gepaart mit Professionalität, kann sich Familiensinn durchaus bezahlt machen. Apropos Familie: „Cheeky“, das Label von Sabrina Setlurs Partnern bei Faithless, arbeitet nach dem gleichen Prinzip. Auch hier spricht man von einer großen Familie, wobei Rollo dieselbe Funktion zufällt wie Moses Pelham bei 3P, indem er sämtliche Künstler mit entsprechenden Beats ausstattet und immer neue Acts in der Hinterhand hat.
