Royksopp: Köln, Stadtgarten


Es bleibt schwierig, ist aber machbar: elektronische Musik wirklich spannend auf die Bühne zu bringen.

Royksopp live. Svein Berge und Torbjarn Brundtland, die beiden Norweger mit dem Physikstudenten-mit-Rollkragen-Habitus, auf einer richtigen Bühne. Kann das gut gehen, was doch so schwierig ist: elektronische Musik live adäquat umzusetzen? Es kann. Wenn auch unter erheblichen Soundvariationen und alles andere als dezenten Verschiebungen in Sachen Beatstruktur und Grundgeschwindigkeit. On stage sind Royksopp nämlich komplett anders als auf Tonträger. „So Easy“ ist als Opener noch ähnlich wie auf Platte: zum Mitpfeifen schön. Dann aber ist Sense mit der Sofa-Seligkeit; was auf „Melody A.M“ noch atmosphärisch-putzig ist. wird auf der Bühne in Grund und Boden gerockt. „Eple“ klanggewittert, das Publikum registriert begeistert, dass bei Royksopp im Live-Format nicht nur die Wand wackelt. Sondern auch der Rechner im Bühnenhintergrund, der als Server den beachtlichen Maschinenpark für die computergestützte Musik bestens verwaltet – und sich zum anderen als äußerst standhaft erweist: Der Bildschirm fällt nicht. Auch nicht, als Royksopp ihre Duo-Dynamik vorübergehend um einen dritten Mann erweitern – der Aushilfs-Bassmann sorgt für lebendige Funkyness – und Svein Berge bei „Poor Leno“ zwecks zusätzlicher Publikumsanimation ein elektronisches Drumkit bedient. Schnödes Knöpfchendrehen ist nicht, es passiert tatsächlich etwas. Wenn auch manchmal etwas zu viel des Groovenden. „Röyksopp’s Night Out“ ist schwer überladen und erinnert stellenweise an einen, von dem man lieber nichts mehr hören wollte: Jean- Miche Jarre.

www.royksopp.com