Rockers HiFi


WIR SIND GESPANNT. UND WIR STAUNEN INMITTEN DER uns umgebenden Menschenmenge, bei der der Verfilzungsgrad auf den Köpfen mitunter beträchtlich ist, über die bereits jetzt gebotene pittoreske Lightshow. Wie wir da so stehen und darauf warten, wie man wohl heutzutage überwiegend elektronisch zusammengebastelte Musik auf die Bühne bringen mag, staunen wir schon wieder. Diesmal über die Graswolke, die über unseren Köpfen schwebt. Aus den Boxen schlabbert Dub mit Mut zur Lücke, und dann geht’s richtig los. Farda P stapft auf die Bühne, zieht seinen Hut, läßt die Rastas frei und bestätigt das, was wir schon ahnten: „Rockers HiFi are in town“. Beim Rest des Begrüßungsrituals assistiert Kollege Sampler: freundlich glucksen die Loops von „Hello Everybody“ aus der Maschine, und als der Track des aktuellen Albums „Overproof“ von der Festplatte geputzt ist, wird’s sogar noch freundlicher. Vor allem deshalb, weil der EDV-Spezialist vom Licht noch ein paar Kohlen nachlegt. Sehr beeindruckend und effektvoll, was da so alles flackert und flimmert. Auf diversen Leinwänden taumeln niedliche Sternchen in- und umeinander, Yin-und Yangähnliche Symbole rotieren von links nach rechts und wieder zurück, und zwischendurch grinsen die Konterfeis der Rockers selbst von der Projektionsfläche. Da kann einem schon mal ganz schwupps im Schädel werden. Schade nur, daß dieses Gefühl schnell nachläßt. Nicht, daß die Lightshow nicht weiterhin grandios gewesen wäre, aber am Sound hapert’s ein wenig. Da können Farda P und sein Kollege Isohoe noch so rappen und toasten: Der Mann hinter dem elektronischen Drumkit und Richard Whittingham an seinen Knöpfchen bremsen die komplette Chose konsequent aus, so daß es höchstens mal kurz im Tanzbein zuckt. Zum Finale wird’s dann zwar doch noch ein wenig versöhnlich: bei „Push Push“ könnte man fast ein bißchen hüpfen. Aber ein paar plüschige weinrote Kinosessel und wir wären die restliche Zeit über glatt sitzenderweise weggedöst.