Rock-Power Häppchenweise


Über die Sex Pistols konnten sie sich wunderbar aufregen, die Damen und Herren beim Fernsehen. Schon der Name war eine Sauerei — 1977. Zehn Jahre später sind Johnny Rotten und seine Bande Legende und reif für den heiligen Sonntac im deutschen Fernsehen. Ab 25. Oktober bringt die ARD die neue Serie „Rock Power“ in der Jugendschiene um 11.15 Uhr. In einer nie gesehenen Mischung aus Musik-Videos und betont jugendlicher Komödie werden zehn Jahre Rock – Geschichte abgehandelt. Von Billy Idols Ur-Band Generation X zu Modern Talking und zurück— und das schon in der ersten Folge. Regie führte Wolfgang Büld. der gleich einige Ausschnitte aus seinem Pionier-Dokumentarfilm „Punk in London“ (1979) wieder verwenden konnte.

„Rock Power“ ist die Story vom Einschaltquoten-Krieg zweier TV-Sender in London. NET (Nice & Easy Television) und RAT (Rock Action Television). Wenn der Kommerzsender NET, mit der Abba-Schlagseite, merkt, welche Erfolge die Underground-Konkurrenz RAT mit den Clash erzielt, dann müssen auch die Jungs bei NET den Nietengurt umlegen. Dazwischen gibt’s London-Sightseeing. Liebelei und die übliche Komödien-Verwirrung. Ungewöhnlich das Zustandekommen der Serie. Weil der auftraggebende Bayerische Rundfunk nur 40.000 Mark pro Folge anlegen wollte, mußte das Privatfernsehen drauflegen: Das Rhein Neckar Fernsehen darf „Rock Power“ dafür später ausstrahlen. Gedreht wurde in englischer Sprache. Findet man sich mit der deutschen OS/15-Synchronisation ab, kommt das Wechselspiel zwischen einigen der schönsten Videos der letzten zehn Jahre und dem Klimbim dazwischen erstaunlich flott. Aufpassen sollte die ARD, daß ihr die Rock-Geschichte nicht davonläuft. Sendetermine stehen nur für die ersten drei Folgen fest (s. u.). Die letzten vier Folgen, gedreht im September 1987, sollen gar erst 1989 zum Einsatz kommen. (Rock Power gibt’s am 25.10.1987, 22.11.1987.13.12.1987-ARD, 11.15 Uhr)