Robbie Williams


AUF EINEM ROBBIE WILLIAMS-KONZERT, 1997: GANZ VORNE DRÄNGELN SICH KLEINE kreischende Mädchen, die „Robbie, fuck me!“-Schilder in die Höhe halten, ihren Ex-Take-That-Boy mit Teddys bombardieren und mit allen Mitteln versuchen, ihn wieder „Back For Good“ zu bekommen. In den hinteren Reihen skeptische Blicke und peinliche Berührung. Auf einem Robbie Williams-Konzert, 1998: vermehrt elitäre Indie-Fanatiker. Denn inzwischen ist viel passiert. Seit „Angels“, dem Kiss-look-a-like-Videozu „Let Me Entertain You“, der Hymne „Millennium“ und Robbies zweitem Soloalbum „I’ve Been Expecting You“ muß es niemandem mehr peinlich sein, Robbie gut zu finden. Er hat es geschafft. Robbie Williams, der Rebell und Entertainer, ist ein Star. Noch bevor er auch nur einen Ton gesungen hat, läßt er sich beim Tourauftakt in München erst einmal feiern. Er steht nur da, breitet die Arme aus und genießt den Applaus. Seine Musiker spielen perfekten Gitarrenpop, Robbie übernimmt den Unterhaltungspart. Er witzelt über Drogen, seinen Erzfeind Gary Barlow und fachsimpelt über Fußballergebnisse. Er greift sich in Böse Buben-Manier in die Hose und lacht sich mit den Fans schlapp darüber. Er wirft Kuscheltiere wieder zurück in die Menge und kokettiert bei „Magic“ mit seiner Plastik-Vergangenheit. Bei „Angels“ zündet er sich siegessicher eine Zigarette an, setzt sich auf die Bühne und genießt den Fanchor. Auf einem Robbie Williams Konzert, 1999: „Karma Killer“, die Kracher-Auskopplung von seinem neuen Album hat nun auch die hartgesottensten Rockfans in die erste Reihe gelockt. Fortsetzung folgt.