Richard Gere: Darum schämt er sich für „Pretty Woman“


Der Kultfilm war für den Schauspieler wohl doch „einfach falsch“, gesteht Gere jetzt.

„Pretty Woman“ gehört wohl zu den bekanntesten Filmen der ganz frühen 90er-Jahre. Die romantische Komödie mit Julia Roberts und Richard Gere hat weltweit Millionen Menschen begeistert und gilt als Klassiker. Doch der Hauptdarsteller hat ein gespaltenes Verhältnis zu diesem Mega-Erfolg. In Interviews hat Gere immer wieder klar gemacht, dass er nicht stolz auf seine Rolle in „Pretty Woman“ ist – und dafür gibt es wohl gute Gründe.

Kein Happy End für Richard Gere und „Pretty Woman“

Zur Story: Die Sexarbeiterin Vivian Ward (Roberts) trifft zufällig den wohlhabenden Geschäftsmann Edward Lewis (Gere). Was als geschäftliche Vereinbarung beginnt – Edward engagiert Vivian als Begleitung für eine Woche –, entwickelt sich zu einer unerwarteten Liebesgeschichte. Der Film war ein weltweiter Erfolg, machte sowohl Richard Gere als auch Julia Roberts zu Superstars und prägte das Genre der romantischen Komödien maßgeblich.

Trotz dessen ist der 75-Jährige heute alles andere als begeistert von der Story. In einem Interview erklärte Gere laut „Bild“, dass die romantische Verklärung eines reichen Geschäftsmanns, der sich in eine Prostituierte verliebt, für ihn problematisch ist. Der Schauspieler sieht das Werk als eine „Verklärung des Kapitalismus“ und der sozialen Ungleichheit. Für ihn stehe Edward Lewis für die Yuppie-Kultur der 80er-Jahre, die den Status über echte menschliche Verbindungen stellt.

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In einem Interview aus dem Jahr 2012, als Gere seinen Film „Arbitrage“ bewarb, sagte er außerdem über seine Rolle: „Es war einfach falsch.“ Die Darstellung des charismatischen und wohlhabenden Geschäftsmanns, der sich seine Begleiterin „kaufen“ kann, missfalle ihm zutiefst. „In den 80er-Jahren drehte sich alles um Status. Ich möchte lieber geliebt werden, als Geld und all das andere zu haben“, so der US-Amerikaner.

Er kritisiert vor allem die Botschaft, die junge Menschen aus „Pretty Woman“ ziehen könnten: „Studier hart, werde Banker, dann kannst du dir einfach eine Partnerin kaufen.“ Diese Denkweise, die in den 80er-Jahren weit verbreitet war, lehnt der Schauspieler heute strikt ab. Er ist froh, dass die Gesellschaft mittlerweile kritischer mit dieser Art von materialistischem Denken umgeht. In seinen Worten: „Zum Glück sind wir heute alle skeptischer gegenüber diesen Kerlen.“