Zilversurf – Howling Dogs & Lost Souls

Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum, und nachdem in den letzten Jahren vor allem das Früchtchen in Gestalt des Frollein Tochter im Fokus stand, lässt sich nun der Herr Papa wieder vernehmen. Johan Zachrisson ist der Erzeuger des hochgradig interessanten schwedischen Rhythmuskörpers Lykke Li, außerdem ist er unter verschiedenen Projekt- und Künstlernamen seit über 30 Jahren zwischen Dub, Reggae, Weltmusik und chilligen Sounds unterwegs, und als Zilversurf lotet er nun die Möglichkeiten musikalischen Hippietums noch einmal bis in den letzten Klangwinkel aus. HOWLING DOGS & LOST SOULS funktioniert prächtig zum Auslüften des eigenen Gedankenguts, das Album macht in „In Search For A Purpose“ Jazz und orientalische Klänge miteinander familiär, es erinnert in „The Painful Accordeon“ aufs Angenehmste an Gabriel Yareds BETTY BLUE-Soundtrack – und es lässt auch Platz für den mehrtägigen Chill-out-Film, den man selber drehen kann: In „Ceu Sem Film“ ist Lykke Li derart hauchzart unterwegs, dass ihr Vater vor lauter Entspanntheit eine Eso-Rolle rückwärts dreht. Wenn nicht sogar ein paar mehr.