Zero 7 – The Garden :: VÖ: 19.5.

..Die britischen Air. Das mußten sich Zero 7 schon bei ihrem Debüt 2001 gefallen lassen. Vermutlich hatten Sam Hadaker und Henry Binns nichts dagegen, mit „Du Air!“ wird man ja gemeinhin nicht beschimpft und am Ende war der Zuspruch für simple things fast so groß wie für moon safari. Nun also das dritte Album: the Garden. Eine Platte, die moon safari 1998 auf Augenhöhe begegnet wäre, als ein ebenso reiches, großartiges, spaciges, manchmal auch angenehm dösiges Popalbum, das mit ebenso knackig aufbereiteten Analogklängen mitten aus der Erinnerung an Phil-Spector-Bässe und Keith-Emerson-Synthies heraus nicht das gleiche, aber ein verwandtes Ziel verfolgt. Wo Air dem Chanson und dem britischen Pop der 60er und 70er ein Hintertürchen in die 90er öffneten, lassen Zero 7 vor allem die sanfte Prise der US-Westküste im auslaufenden Hippiezeitalter durch ihre Stücke wehen. Meint Eagles, America und Crosby, Stills & Nash, wenn der schwedische Singer/Songwriter Jose Gonzales seine wunderbar sanft und sacht knödelnde IGast-IStimme erhebt. Die auch schon zur Stammbesetzung von Zero 7 zu zählende Vokalistin Sia Furier zeigt dann, wie man den Soul in den Dienst des Popsongs stellt, the Garden bekommt dank Jose und Sia und vor allem durch die Songwriter Sam und Henry, die wissen, daß man sich Sentimentalitäten in ihrem Geschäft gerne leisten darf, ja, eigentlich fast muß, eine Pracht verliehen, die dennoch nicht die Hand des Landschaftsgärtners verrät, sondern die eines Schrebergärtners mit sehr viel Talent. Und als strebsame Gesellen im Fach Arrangement ziehen sie obendrein die richtigen Lehren aus den Arbeiten der richtigen Leute: Burt Bacharach, Alan Parsons, Dave Brubeck. Ja, und Air natürlich.

www.zero7.co.uk