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Warum Ninja Tune bislang eigentlich noch keine „Greatest Hits‘-Compilation veröffentlicht hat? Lästermäulersagen: Weil sie keine Hits hatten, Dummkopf! Richtiger ist schon: Weil diese Hits sich nicht in verkauften Einheiten bemessen ließen und lassen. Das im Jahr 1990 von Jonathan More und Matt Black (Coldcut) gegründete Label bot von Anbeginn an eine in alle Richtungen hochelastische Plattform für Kreativkräfte auf den weiten Feldern von Elektronik, Cut-Up-Kunst und Instrumental HipHop. Überschrift: Beat Crazy! Ninja Tune war Geburtshelfer des TripHop, tauchte in ein paar Irrgassen des Elektro-Jazz unter, redefinierte Funkyness unter Hinzufügung von weithin vergessenen Musiken. Und Ninja brachte prächtige Einzelgänger hervor.
Zum zehnten Label-Geburtstag im Jahr 2000 erschienen schon drei Zusammenstellungen, insgesamt kann man mittlerweile einen Meter mit Ninja-Tune-CDs im Regal locker füllen. Jetzt haben die Ninjas ihre „Greatest“ doch noch nachgeschoben. Die anerkannten Großtaten aus dem Katalog des Londoner Labels sind auf vier CDs (schön gleichberechtigt: zwei mit Originalen, zwei mit Remixen bzw. je drei LPs) und einer DVD mit Videos/Promofilmen versammelt, die zu schade waren, um sie im Ninja-Kellervon den Mäuschen anfressen zu lassen. Damit stand das Monumentalprojekt, Ninja ging in die Vollen. Unter den Hits sind Immergerns wie der Coldcut-Heuler „Atomic Moog“, DJ Foods „Dark Lady“, Mr. Scuffs Klapperswing „Get A Move On“), Kid Koalas zerscratchte Ode an den Ska LSkanky Panky“ vom letzten Album), ein Best Of Cinematic Orchestra, Amon Tobins elegante Verramschung von David Dundas „Jeans On“. Die Liste ist um Dutzende Künstler länger. Das meiste davon hat die Jahre unbeschadet überstanden. Ich weiß nur gerade auch nicht, ob ich diese Compilation oder die drei Jahre alten Sampler empfehlen soll.
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