Yusuf/Cat Stevens
KING OF A LAND
BMG/Warner (VÖ: 16.6.)
Folk für den Allmächtigen: Opa Yusuf textet platt, tut aber ansonsten nur selten weh.
Offenbarungen erwartet wohl niemand mehr von dem Mann, der seit einigen Jahren seinen alten Künstlernamen reaktiviert hat und zuletzt seinen 1970er-Klassiker TEA FOR THE TILLERMAN neu arrangierte. Zwischen religiöser Erbauung, Gesellschaftskritik light und Kinderlied bewegt sich dann auch KING OF A LAND. „There’s a peace in the air / But it’s headed nowhere / Cause the earth just isn’t fair“, reimt Yusuf weder elegant noch erhellend in „Train On A Hill“, sicher eine Reminiszenz an seinen Hit „Peace Train“. Politischer als „Bad storms on clear skies / Those politicians keep telling lies“ wird es darüber hinaus nicht. Lieber webt der Mittsiebziger Lobpreisungen auf den Allmächtigen ein.
AmazonJesus und seine Mutti bekommen ein Lied („Son Of Mary“), allerdings verhunzt von einem fesen Heimorgel-Solo. Auch der filmmusikalische Pomp von „How Good It Feels“ ist albern. Ansonsten halten sich die offensiven Geschmacksverirrungen jedoch in Grenzen. Yusuf zupft zart die Nylonsaiten, es gibt robusten Folk- und Roots-Rock, vereinzelte Elektro-Pop-Texturen, zarte Orchester-Arrangements und einen Gospelchor. Ganz nett eigentlich, und für alte Cat-Stevens-Fans gut verträglich. Wer aber Ofenbarungen sucht, der greife zur Heiligen Schrift. Oder besser: MONA BONE JAKON.