Young Knives

Sick Octave

Gadzook/Alive

Die Briten suchen den Ausweg aus den Irrwegen des Rock im Eklektizismus.

Den Young Knives darf man mit ihrem vierten Album ein „Reset“ unterstellen: die Suche nach der Freiheit, sich von der eigenen Indie-Rock-Geschichte zu lösen. „I can feel that I’m changing into something awful“ – Henry Dartnalls Gesang steht wie eine Ansage über diesem Album, der Song handelt von der Alzheimer-Erkrankung des Großvaters, er erzählt im selben Moment aber auch etwas von dem Monster, das in einem Rockmusiker steckt.

„We Could Be Blood“ steht dagegen in der vollen Blüte einer Doo-Wop-Ballade mit Knack-Bass und Hammond-Orgel, und „Owls Of Athens“ gibt dem Synthie-Rock mit Trompeten ein paar schöne Spitzen mit auf den Weg. Industrial-Spektakel, verspielte Wave-Pop-Hymne, 60 Sekunden aus dem elektronischen Krautgarten – sehr vieles hat seine Berechtigung in diesem wirren Theater.