Yngwie Malmsteen – Facing The Animal
Der Herrscher der 128tel Noten trifft auf den Großmeister des muskelbepackten Schlagzeugspiels: Flitzefinger Malmsteen und Bodybuilding-Drummer Cozy Powell machen gemeinsame Sache. Das Problem dabei ist, daß der eine ständig allzu temporeich solieren möchte, während der andere permanent den harten Max macht, egal ob der Song dies auch wirklich verlangt. So spielen die Zwei des öfteren haarscharf aneinander vorbei, und einigen sich nur dann auf einen gemeinsamen Nenner, wenn es zwischendurch einmal an der Zeit ist, Sänger Mats Leven (ex-Abstrakt Algebra) ins Spiel zu bringen. Der wiederum hat wirklich einen harten Job. Leven wird sich vermutlich einreihen in die Garde jener glücklosen Malmsteen-Shouter, deren Hauptaufgabe es stets war, die Spanne zwischen zwei von Paganinl oder Vivaldi inspirierten Soli zu überbrücken. Eigentlich zu schade für einen Mann mit seinem Timbre. Doch Malmsteen ist erbarmungslos und degradiert Leven wiederholt zum reinen Stichwortgeber. Einzige Ausnahme: „Another Time“, eine gelungenen Reminiszenz an die „golden eighties of US Metal“. Ob aus dem Solo-Dudelheini wohl irgendwann ein wirklich gescheiter Songwriter wird, der sein handwerkliches Können mit Bedacht und richtigem Augenmaß einsetzt? Wer weiß.
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