Xiu Xiu

Women as lovers

Art Rock, der berühren will, auffrüsen will. Dich von innen!

„Woman As Lovers“ – so ist die englische Übersetzung für Elefriede Jelineks „marxistisch-feministische Karikatur eines Heimatromans‘ „Die Liebhaberinnen“ betitelt. Dass einer wie Jamie Stewart eines Tages auch darüber stolpert, muss einen nicht wundern. Stewart, einziges festes Mitglied von Xiu Xiu. geht auch dorthin, wo es weh tut. Mit nimmt er Glockenspiel, Little-Drummer-Boy-Snare, Schaben und Scheppern, Gitarren, die Krach machen und hell leuchten, Fanfaren und ein Saxofon mit Knoten drin, 1000 Dinge zum drauf Klopfen. Und er nimmt seine Stimme mit, die klingt, als wolle er die mal mehr, mal weniger theatralische Tragik im Vortrag von Antony Hegarty, Roy Orbison und Mark Eitzel vereinen. Das klingt nach einem Spielzeugladen der Klänge, doch Xiu Xiu stellen ihre Songs nicht ins Regal. Sie kommen dich holen und kriechen dann in dich hinein. Dass man das nach fünf Alben immer noch beschreiben muss …Xiu Xiu ist ein Universum, Jamie Stewart ein Künstler, dessen Werk keine Spur Leben verschenken möchte, ohne den Dingen Ausdruck zu schenken, die Striemen und Narben auf der Seele hinterlassen. Und was gibt es Neues zu erzählen? Diese Platte durchzieht bei allen kakophonischen Blüten ein seltsamer Schwung.ein Anflug von Übermut. Dass Songs mit Titeln/Inhalten wie „You Are Pregnant. You Are Dead“ und „Guantanamo Canto“ in keinem Widerspruch dazu stehen müssen, bildet doch in etwa das Leben als solches ab. Nicht? VÖ: 1. 2.

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