Xaver von Treyer :: The Torino Scale

Supersoul Recordings/Kompakt

Das Solodebütalbum des Supersoul-Label-Chefs: ein psychedelisches, kosmisch-elektronisches Gesamtkunstwerk.

Neulich bei Günther Jauch. Die Millionenfrage: „Was ist die Turiner Skala?“ Der Kandidat vermutete die richtige Antwort, traute sich aber nicht und ging mit nur 500 000 Euro nach Hause. Hätte er sich doch ein bisschen mit dem Album von Xaver von Treyer beschäftigt. Von Treyer, Komponist, Produzent, DJ, Toningenieur, Ex-Mitglied von Terranova – und nicht zuletzt Gründer von Supersoul Recordings, einem von drei Labels, das im imaginären Wettbewerb um den Titel „die deutschen DFA“ ganz weit vorne liegt. Dieser Xaver von Treyer legt mit The Torino Scale sein Solo-Debütalbum vor. Die titelgebende „Turiner Skala“ ist eine Methode, die die Wirkungen von Asteroiden- und Kometeneinschlägen auf die Erde vorausberechnet. „Kosmische“ Themen wie dieses wurden von fortschrittlichen elektronischen Musikern in den 70er-Jahren aber auch von den frühen Acts des Detroit Techno in den 80ern bevorzugt. Und irgendwo in diesem Feld, in dem sich Vorreiter und Nachfolger gegenseitig künstlerisch befruchten, bewegt sich auch Xaver von Treyer mit seiner Musik. Der Opener „Electric Mist“ mit seinen Sequencerschwaden klingt wie eine Hommage an die mittleren Tangerine Dream. „She’s My Virgo Supercluster“ ist das schönste Stück experimentellen Krautrocks, das nicht in den 70er-Jahren entstanden ist. Von Treyer veranstaltet ein psychedelisches, kosmisch-elektronisches Spektakel, bei dem die üblichen Referenzorte Chicago-Detroit-Berlin zwar als bekannt vorausgesetzt werden, aber nicht zwangsläufig einen Einfluss auf das Ergebnis haben. Gäste wie Wolfram, Arthur Hornig, erster Cellist der Deutschen Staatsoper, die Sängerinnen Jayney Klimek, Nadine Khouri und Yuko Matsuyama dürfen dabei ihre Andersartigkeit zur Schau stellen.

Key Tracks: „Electric Mist“, „She’s My Virgo Supercluster“, „For A Fistful Of Acid“

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