Wye Oak :: Civilian
City Slang/Universal
Wenn Shoegazer Folksongs spielen.
Entgegen der Gepflogenheiten im massentauglichen wie im „unabhängigen“ Pop spielen Wye Oak nicht das alte Theater, in dem sie die Schöne und er das Biest ist, das Duo, das sich aus dem hübschen vokalen Gegensatz speist oder die Gender-Debatte mit todschicken Rollenspielen füttert. Jenn Wasner singt, bedient die Gitarre, Andy Stack spielt Drums und Keyboards (und fügt ein paar Backup Vocals hinzu), gemeinsam produzieren sie unter dem Logo Wye Oak Hypnosesitzungen, die auch von einer vierköpfigen Band aus irgendeinem kalten, verlassenen Loch an irgendeiner der kalten verlassenen Küsten Amerikas stammen könnten. Man kann auch sagen: Wye Oak verbinden den Gitarrensound der Generation Shoegazer mit den Melodien, die den Folkbands seit den Neunzigerm zukommen. Wenn dann im Titelsong ein mittleres Gitarreninferno über die Strecke von einer Minute ausbricht, darf man ruhig an Neil Young & Crazy Horse, etwa Zuma, denken. So einiges auf diesem Album ist im Fluss: Songs, die sich in Soundlandschaften und wieder zurück verwandeln, Geschichten, die von Trauer und Enttäuschung erzählen und plötzlich in Schönheit erstrahlen. „Lieder sind wie Hexerei“, hat Jenn Wasner bei den Aufnahmen festgestellt.
Zoey Van Goey
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