Woog Riots :: Post Bomb Chronicles

Art-Synthie-Pop mit prima Konzept, an dem dann doch die quietschenden Synthies nerven.

Das klang wie eine prima Idee: Bunt quietschende Synthesizer werden kontrastiert von kühlen, emotionslosen Stimmen, die vom Leben des Menschen in der schönen neuen Moderne berichten. Auf Post Bomb Chronicles verhandeln Woog Riots ein von Facebook bestimmtes Dasein, das Heilsversprechen der digitalen Welt, die Geschichte der Gegenkultur – und da sind wir erst bei Song Nummer drei. Nummer vier ist eine Hymne auf den Kommunikations-Theoretiker „Alvin Toffler“, im Weiteren werden der „Astronaut“, „One Thousand Roboter“, die „Futurology“ und unter dem Titel „Ringo Starr“ die Viertelstunde Berühmtheit abgehandelt, die mittlerweile jedem zustehen soll. Geschickt verschränken Silvana Battisti und Marc Herbert aus dem nie mehr abreißenden digitalen Strom gepflückte Zitate mit kritischer Kunsttheorie, um das Leben des modernen Menschen ad absurdum zu führen. Der wie eine Collage gebaute Art-Pop des Darmstädter Duos ist durchdacht und ehrenwert, und die Post Bomb Chronicles sind ein spannendes Konzept. Aber diese piepsigen Synthies nerven leider unheimlich.

Key Tracks: „Life Electric“, „My Disco Is A Rebellious Jukebox“