Wooden Shjips :: West
Thrill Jockey/Rough Trade
Nicht gleich an Crosby Stills & Nash denken! Diese Band ist auf dem neo-pyschedelischen Trip.
Kaum hat das Album begonnen, ist man auch schon drin in diesem unglaublichen Sog. Überall ziehen verzerrte Gitarren und surrende Keyboards ihre Kreise. Die Rhythmusgruppe adaptiert die motorischen Grooves der Krautrock-Ära. Über allem liegt die Stimme von Ripley Johnson, die aus dem Off zu kommen scheint. Es ist psychedelische Rockmusik, wie sie im Buche steht. Das heißt nicht ganz: Wooden Shjips wirken konzentriert und wach und um Geradlinigkeit bemüht. Es ist kein selbstverliebter Trip wie zu früheren Zeiten. Da, gerade in den ersten Jahren der Band zwischen 2003 und 2006, hatte Johnson nur eines im Sinn: Immer schön obskur bleiben. Er hatte ein paar ungelernte Musiker um sich geschart, mit denen er innovative Musik machen wollte, die keiner versteht. Die Erlöse aus dem Verkauf der Platten gingen an wohltätige Einrichtungen. Man nahm mit ausschließlich analogem Equipment in der eigenen Wohnung auf. Im Vergleich dazu gehen es die Männer aus San Francisco jetzt wesentlich professioneller an. Sie mieten ein Studio und kommen dort so fit und gut vorbereitet an, dass man alles nach sechs Tagen durch hat. Trotz des nunmehr forschen Arbeitstempos und des bei so einer Band naheliegenden Referenzsystems (von 13th Floor Elevators über Neu! bis hin zu Spacemen 3) werden Wooden Shjips ihrem Anspruch, anders sein zu wollen, nach wie vor gerecht.
Key Tracks: „Black Smoke Rise“, „Flight“
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