Wolfkin – Brand New Pants

Lass deinen Hobbykeller die Bühne sein, die große Bühne für den Pop! Für einen Pop, der swingt, der Mondänität als seinen zweiten Vornamen eintragen lassen sollte, für Pop, dessen offenkundige Leidenschaft sich nie bis nach außen durchwindet, der cool an seiner Zigarettenspitze saugt, statt zu nässen und zu nesteln, der die Beine übereinanderschlägt und dann fest verschließt wie die gertenschlankste, bleichblondeste Schöne aus der Showtanzgruppe. Irgendwo im weiten Feld im Kleinen zwischen Yello. Matt Bianco und den Pet Shop Boys fing das an. Und auch veritable Swinger, Sophistipopper und Popjazzer wie Garland Jeffreys, Donald Fagen, Edwyn Collins [zuletzt und nicht zuletzt: Jarvis Cocker) nutzten bald schon die technischen Möglichkeiten des beinahe revuetauglichen Homerecordings. Wolfkin, zwei nicht mehr blutjunge, aber hinreichend fantasievolle Sakko-ohne-Schlips-Träger aus Kopenhagen, musizieren in dieser, selten eigens benannten Tradition. Und sie tun das mit einer so nachtwandlerischen Sicherheit, mit einer an einen späteren Bowie in guter Form gemahnenden, wohl ausbalancierten Eleganz und Süffisanz. Sehnsuchtsausschüttung und Lakonie, dass darüber so einige in Verzückung geraten könnten – im Jahr 1986 … Und das, obwohl Wolfkin nicht nach den 80er-Jahren klingen. Sie glänzen nur in damals weitaus höher geschätzten Qualitäten, Heute, in einer Popwelt, die alles gleichzeitig kann beziehungsweise dies behauptet, ist das Nischenmusik. Intelligente, auch gar nicht dumm betextete, überaus vielseitige, gleichermaßen märchenhafte wie weltmännische, zuweilen fast morriconisch arrangierte Nischenmusik.

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www wo fkin.dk