Willie Nelson – Smokin‘ At The Paradiso – Live In Amsterdam
Damit eines mal ganz klar ist: Dem Mann aus Abbott, Texas, ist nach seinem Ärger mit der US-amerikanischen Steuerbehörde und allerlei anderer Unbill jeder verdammte Buck zu gönnen, den er im fortgeschrittenen Alter verdienen kann. Darum kaufen wir Aficionados auch treu und brav jedes seiner mittlerweile beinahe schon monatlich erscheinenden Alben, auch wenn uns die ganzen All-Star-Treffen unter euphemistischen Titeln wie stars & guitars. das Kuschel-Jazz-Gesäusel und die Duette mit Julio Iglesias auf den Keks gehen. Egal: Willie Nelson, der über 70-Jährige mit den weißen Zöpfen und der roten Bandana, ist cool. C-O-O-L. Einem wie ihm verzeiht man vieles – auch, dass smokin‘ at the paradiso wieder nicht das erwartete große Live-Album geworden ist. Zu hören gibt’s ein routiniert abgespultes Programm, in dem der Meister pflichtschuldigst viele seiner Hits abhakt, manche ins überaus unpassende Medley-Korsett gezwängt. Immerhin war in der Kult-Location zu Amsterdam nicht die Hälfte der musikmachenden Menschheit mit auf der Bühne, sondern „nur“ Willies übliche Verdächtige wie Mickey Raphael, Paul English oder Schwester Bobbie Nelson. Und natürlich kann kein Set mit Songs wie „Angels Flying Too Close To The Ground“, „On The Road Again“, „Whiskey River“ etc. völlig enttäuschen. Aber etwas mehr Verve und etwas weniger Laisserfaire hätte es schon sein dürfen. Hear ya again next month, Sir.
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