William Fitzsimmons – Goodnight

Hätte Sufjan Stevens in den Entstehungsmonaten seines Meisterwerks COME ON FEEL THE ILLIONOISE noch nicht alle Songs beisammen gehabt, wäre ein Besuch bei seinem Kollegen William Fitzsimmons ein guter Tipp gewesen. Es liegt uns fern, St. Sufjan nachträglich songtechnisch zu beraten: Aber Mr. Fitzsimmons, ein bebrillter Vollbartträger mit Wahlheimat Illinois, gibt selbst ein Top-Songthema ab. Der Mann mit dem Flüsterbariton ist als jüngstes Kind blinder Eltern aufgewachsen, in einer Umgebung, die auf akustische Verständigung ausgelegt war. Manchmal geht es in William Fitzsimmons’Songs wie in einem Haus zu, in dem nur die Instrumente Geschichten erzählen. Der Sänger scheint von einer Etage auf die andere zu wandern, hier klimpert ein Banjo,dort spielt jemand Keyboard, und aus der Kammer kommt der Klang einer Geige. Das gelegentliche Knistern und Knurspeln wird helfen. Fitzsimmons auch Freunden deutscher Folktronica und Fans von Morr Music näherzubringen. Vielleicht hören wir im (ausnahmsweise einmal) opulenten letzten Song auch die Kirchenorgel, die bei Fitzsimmons’daheim steht. Fitzsimmons segelt auf einer Hymne, in die man sich schon sofort verlieben würde, müsste man nicht an „With A Little Help From My Friends“ denken und feststellen, dass Joe Cocker sich in eine Pusteblume verwandelt hätte. GOODNiCHT erschien in den USA schon im Jahr 2006, auf seiner Homepage veröffentlicht Fitzsimmons gerade die neue Songsammlung the SPARROW AND THE CROW.

www.williamfitzsimmons.com