Wild For Adventure :: Staatsakt/Rough Trade
Jung sein, dumm sein, Hauptstadtpunk sein! Die besten Proberaumzeugnisse der besten Indierockverweigerer Deutschlands.
Wenn nichts mehr geht in der Hauptstadt der Deutschen, dann geht vielleicht noch dieses Pennäler-Ding abseits aller gerade amtlicher Schulen. Chuckamuck heißt der Haufen selbst ernannter Underage-Garagenpopstars mit Grußadresse an Dan Treacy von den TV Personalities, einem Dutzend Gassenhauern und dem Wissen um die Wirkung dessen, was gerade garantiert auf keiner Playlist steht. In den Liedern dieser Comic-Kinder wird die Liebe wie in den ersten Songs der Rock’n’Roll-Menschheit verhandelt, die heiße und enttäuschte Liebe, die Liebe zu den „Souvenirs“ und den Popstars (s.o.). Dafür muss man sich nur dem alten Onkel Indierock verweigern und die hohe Schule des Diskurs schwänzen. Der Geburtsort dieser nonchalanten Zweiminutenheuler ist der Proberaum, und das hört man in jedem dahingeschrammelten Akkord, in jedem dummen Ohohoho und Ehehehe. Wild For Adventure ist am Ende eine einzige Partyhymne, das Mitsingding, das „Marmor Stein und Eisen bricht“ fürs Jahr 2011 endlich mal ablöst. Die Berliner Kollegen von Bonaparte haben schon eine Jubelbotschaft an Chuckamuck abgeschickt: „Wenn ich einmal jung bin, will ich so sein wie sie.“
Story S. 31
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