Whyte Horses
Empty Words
CRC/Alive
Niedlich-naive Indie-Psychedelia für ewige Spielkinder.
Ein bisschen selbstentlarvend war das schon, als Whyte Horses aus Manchester im vergangenen Jahr ihr Debüt POP OR NOT noch einmal neu einsingen ließen – und zwar von einem Kinderchor. Das Ergebnis klang gar nicht seltsam, die jungen Stimmen passten perfekt zum sanft-psychedelischen Indiepop, diese Wolkenkuckucksnostalgiker wie The Go! Team, Belle & Sebastian oder eben Whyte Horses sind eben allesamt große Kindsköpfe.
Wagte die Band auf POP OR NOT noch ein paar Experimente, setzt EMPTY WORDS auf Eingängigkeit. „Counting Down The Years“ setzt auf trabenden Bass, alterslose Mädchenstimme und Streichersimulationen aus dem Mellotron. „Never Took The Time“ setzt das Prinzip schwelgerischer fort, es singen nun zwei andere Frauen in höheren Tönen (die Idee eines Leadgesangs gefällt in diesem Kosmos nicht) – alles sehr schön, nur den Refrain hat Kollektivkopf Dom Thomas vergessen, aber das macht nichts, dafür kommt der Chorus bei „Greatest Love In Town“ direkt am Anfang.
Thematisch geht’s auf EMPTY WORDS ums Kuscheln und Fernsehgucken, die Lage der Welt wird kurz in einem Stück behandelt, der dann „Fake Protest Song“ heißt. Vor der kompletten Verniedlichung der Platte rettet der Auftritt von La Roux auf „The Best Of It“: Madame will ein bisschen mehr als nur ein paar Streicheleinheiten.