White Williams – Smoke

Jeder kennt das: Irgendetwas,eine Melodie,ein Riff, ein Soundentwurf vielleicht, erinnert dich furchtbar intensiv an eine andere Zeit, einen anderen Musiker, aber du weißt ums Verrecken nicht, wer oder was das jetzt sein soll, smoke heißt das in ein Designercover der Extraklasse verpackte Debütalbum des 24-jährigen Amerikaners Joe Williams, der zuletzt im Schlepptau des Mash-Up-Produzenten Gregg Gillis (Girl Talk) auf Tournee war und nun mit seinen elektronischen Erkundungsfahrten an einem Punkt angekommen ist, den nicht Pop zu nennen eine Schande wäre. Laptop-Pop, um ganz genau zu sein. Aber nicht Laptop-Pop von der verschämten Art, wie er in den vergangenen paar Jahren von sensiblen Folktronikern gespielt wird. Ganz selten bollert es hier noch wie auf einem Mash-Up-Experiment der frühen Jahre, mehrheitlich hat Joe Williams aus heruntergefahrenen Gitarren- und Stimmenfetzen ein paar leckere, knackige Popkringel gebacken, die noch beim Anhören vor Freude brutzeln, smoke ist eine Langspiellaptopplatte mit manchmal großen, einschmeichelnden Melodien geworden. Was diese Platte manchmal noch größer macht, sind die epischen Synthesizer- und Keyboardparts, die schon mal quer zum Restsong laufen und dieser Produktion zum letzten eigenartigen Schliff verhelfen. Gegenüber der amerikanischen Version dieses Albums (auf dem Tigerbeat-6-Label veröffentlicht) fehlen hier das etwas zerfaserte Cover des Bow-Wow-Wow-Hits „I Want Candy“ und das handgeklopfte „Fleetwood Crack“.Jetzt, wo ich gerade über diesen Wortwitz stolpere, fällt mir auch ein, an wen mich die ersten beiden Tracks auf smoke erinnern, an Brian Enos Popwerdung auf den beiden Klassikern here come the warm iets und takinc ticer Mountain aus den 7oer-Jahren. Und das ist doch wirklich eine 1a-Referenz.

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