Wall-E Von Andrew Stanton. USA 2008 :: Start: 25.9.

Pixar heben zu ihrem Meisterwerk an und belassen es bei einem sehr guten Film.

45 Minuten lang ist wall-e der beste Film des Jahrzehnts. Da ist er all das, was Chaplin, Keaton, Tati einmal waren: die Essenz dessen, zu was Kino in der Lage sein kann, wenn uns ein Künstler daran erinnert, warum man am nächsten Morgen doch jedes Mal wieder gerne aufsteht, gefiltert durch die Möglichkeiten der Komödie. Das Bedürfnis, die Hände desjenigen zu halten, den man liebt, ist hier nicht ein Ausdruck von verklemmter Keuschheit, sondern Inbegriff menschlicher Sehnsucht, das Nonplusultra. wall-e, der neunte Film von Pixar und in diesen ersten Minuten sogar ratatouille visuell und narrativ überlegen, erzählt es durch Computeranimation, mit zwei Robotern, die sich nur durch Laute miteinander verständigen können, in einer Welt, die 700 Jahre keine Menschen mehr gesehen hat. Das ist genial und gewagt. Es ist erhebend, verzückend, erleuchtend. Dann verlässt der Film mit seinen Helden die Erde und fliegt nicht nur dorthin, wo die Menschen – oder was von ihnen übrig ist -jetzt sind, sondern wo auch Animationsfilme so aussehen, wie man das gewohnt ist: überdrehte Komödien, in denen hundert Sachen gleichzeitig passieren. Leider ist das auch zum Weglaufen langweilig. Ihre Inspiration lässt die Odyssee im Weltraum dort zurück, wo der traurige Titelheld, ein kleiner Tramp unserer Tage, ein Monsieur Hulot aus Blech und Metall, ohne Murren über Jahrhunderte Müll zu berghohen Wolkenkratzern aufgetürmt und in den Überresten der humanen Existenz gelernt hat, was es bedeutet, wenn Seele und Emotionen über Schaltkreise und Programmierungen dominieren. Der Zuschauer muss sich stattdessen mit durchgedrehten Haushaltsgeräten, halbgarer Gesellschaftskritik und einem peinlichen Kubrick-Zitat begnügen, mit einer eher enttäuschenden Vision einer Menschheit, die so satt ist, dass sie nur noch per Funk miteinander kommuniziert, auch wenn man direkt nebeneinander parkt. Irritiert folgt man dem geschäftigen Treiben, wenn es dem Zuschauer doch gereicht hätte, wall-e und eva gemeinsam beim Pas de deux durch die Schwerelosigkeit zuzusehen. Wenn es einer Maschine gelingt, den Wert des menschlichen Lebens zu erkennen, dann sollten es auch die Leute von Pixar schaffen. Einstweilen bekommt Teil 1 7 , Teil 2 3 Macht zusammen:

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