Waldeck – Waldeck’s Gramophone: Vol. 1 Swing und Champagne

Das ist sozusagen der O-Ton zur Tanzspaß-Reportage auf der im August veröffentlichten letzten Waldeck-Platte ballboom stories. Der Herr Doktor Klaus Waldeck hat die Tanzsalons der 1920er bis 1940er aufgestöbert, sich die schönsten Schellack-Stücke besorgt, um sie mit ein paar aktuellen Elektronik-Tracks zu einer Jahrhundertswingschau zusammenzustellen. Kann es sein, dass Swing gerade mal wieder so was von aus der Mode ist? Sei’s drum, diese 14 Tracks werfen doch ein hübsches Licht auf unsere Pop-Ahnen – und damit auch auf den Compiler und Künstler Waldeck. Soviel Eitelkeit man dem Wiener Dub- und Downbeatspezi unterstellen mag, er verlötete nicht nur die Überreste des Wiener Elektro-Schmäh mit den kleinen Orchester-Liedern von damals („Bei mir bis du schön“ auf dem Vorgängeralbum), er blüht auch in der Rolle des Archivars und Forschers auf, was man kaum für möglich gehalten hätte. Dieser eher sanft wogende Rundumschlag kommt fast wie ein Stück World Music daher, Waldeck spannt sein Swing-Universum zwischen den Sehnsuchtsmelodien von Cesaria Evora und den Easy-Listening-Hipstern von vorvorgestern, Pink Martini, zwischen dem Svenska Hotkvintetten und Django Reinhardt auf. Manchmal ist das auch lustige Musik. WasTreltaliani In America 1940 produzierten, klingt wie ein Zwitter aus Barjazz und Zydeco, falls jemand sich das vorstellen möchte. Kuriositäten-Sammlung, Inspirationsquelle allemal. Diese Bai Iroom-Compilation ist Waldecks konsequenter Schritt zurück zur Grammophon-Ästhetik. Ein Grammophon, liebe Kinder von You Tube, war übrigens ein Abspielgerät fürTonträger, das technischen Neuerungen Platz machen musste, ja, wie gerade der CD-Player. VÖ 25.1.

>» www.waldeck.at