Vetiver – Thing of the past

Eine Ahnung von dem, was da folgen könnte, sollte den Vetiver-Hörer schon beim letzten Album to find me gone (2006) beschlichen haben. Mit thing of the past hat sich die Band von Devendra-Banhart-Kumpel Andy Cabic (Gesang, Gitarre, Banjo) nun entschieden unter der Flagge des Wertkonservatismus versammelt, und das in erster Linie nicht etwa, weil hierein Dutzend Cover-Versionen, großenteils von verdienten Recken des US-Alt-Folk, zum Besten gegeben werden. Die Interpretation dieser Songs verrät eine grolle Nähe zur klassischen Singer/Songwriter-Ära.Vetiver vermeiden das Verschwommene und Verschwiemelte, das den Folk-Songs von Devendra Banhart den schillernden Zusatz „New weird“ bescherte. Cabic &Co. wollen weder „new“ noch „weird“ sein, sie folgen dem bekannten Strophe-Refrain-Schema, die Produktion ist schlicht und schnörkellos. Und die Welt schnurrt auf ein Road-Movie in Amerika zusammen. An Stelle von Devendra Banhart sind Vashti Bunyan und Michael Hurley auf diesem Album zu hören, sie duettieren mit Cabic ganz schön anrührend. „Liebste Lieder mit Freunden teilen“, so hat Andy Cabic dieses Album für sich untertitelt. Jetzt sollte man noch wissen, wie diese Lieder heißen: Das Spektrum reicht von „Standin'“ (Townes Van Zandt) über „The Swimming Song“ (Loudon Wainwright III) und „Roll On Babe“(Derroll Adams) bis hin zu“Road To Ronderlin“(lan Matthews) und „Lon Chaney“ (Garland Jeffreys). Manchmal wünscht man sich nur einen brandneuen Cabic-Song dazwischen, ein leises Zischen unter den bekannten Melodien.

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