Various :: There’s A Hole ln Heaven Where Some Sin Slips Through

Okay, ein letztes Mal: Townes van Zandt hat unter den amerikanischen Songwritern allenfalls in Bob Dylan seinesgleichen. Und: Seit seinem Tod am Neujahrstag 1997 wird sein Lebenswerk derart verramscht, werden minderwertige Kompilationen, fragwürdige Konzertmitschnitte und lieblos aufgemachte Wiederveröffentlichungen auf den Markt geworfen, dass einem das Herz Wüten könnte. Was die Welt brauchte, wäre einer, der Geschäftsmann und Musikliebhaber ist. Schneisen in den Dschungel aus Rechten, Verträgen, mündlichen Absprachen etc. schlägt, der endlich die klassischen Alben in der ihnen gebührenden Form (Klang! Covers! Linernotes! Fotos!) neu herausbringt und dazu vielleicht auch noch einige von Townes‘ Herz und Seele berührenden Liveauftritten aus den Archiven kramt. Bis es so weit ist, seien hier noch einmal Platten wie Our Mother The Mountain, LIVE AT THE OLD QUARTER HOUSE, Flyin‘ Shoes und At My Window wärmstens empfohlen, ferner das Tribute-Album Poet von 2001 mit u.a. Ernmylou Harris, Willie Nelson, Steve Earle, John Prine, Lucinda Williams und Guy Clark sowie, brandneu aus dem Glitterhouse, There’s A Hole ln Heaven Where Some Sin Slips Through: 17 Musiker und Bands verneigen sich vor dem genialischen Texaner und seinem Schaffen, zwölf der 17 Songs wurden exklusiv für diese Kompilation eingespielt. Wir hören Knife In The Water („Two Girls“) und Ben Weaver („Highway Kind“), Steve Wynn & The Miracle 3 („Lungs“) und die Walkabouts(„Snake Mountain Blues“), Willard Grant Conspiracy(„If I Needed You“). Johnny Dowd („Brand New Companion“)und viele andere, manche beherzt rockend, die meisten folkig filigran zu Werke gehend. Primus inter pares: die Ehrfurcht gebietende, ganz und gar majestätische, bis dato nur als Single erhältliche „Kathleen“-version der Tindersticks. Großartige Musik, kongeniales Cover, made by Jon Longford, besonders wertvoll natürlich als Doppel-LP auf audiophilem 180-Gramm-Vinyl.