Unkle
The Road: Part II / Lost Highway
Songs For The Def (VÖ: 29.03.2019)
James Lavelle fügt seiner Trip-Hop-Gedächtnis-Electronica mit dem zweiten Teil seiner Trilogie nichts Neues hinzu.
Huch, gehen James Lavelle etwa die Stargäste aus? Bei allem Respekt, aber mal abgesehen von The-Clash-Legende Mick Jones (der an der Gitarre im sphärisch dahinstampfenden „Kubrick“ auch eins der Highlights des Doppelalbums setzt) und Editors-Frontmann Tom Smith fragt man sich schon, ob da nicht mehr drin gewesen wäre: Mark Lanegan? War letztes Mal schon dabei. Dhani Harrison? Ist halt der Sohn von George Harrison. Christiane Kubrick? Ist halt die Witwe von Stanley Kubrick, die hier mit einem Mini-Sprachsample zu neuen Ehren kommt. Und an was genau erinnert noch mal das Stichwort The Big Pink? Ach ja, da war dieser Sänger mit dem tollen Nachnamen Furze.
Überhaupt könnte man sich fragen, warum Lavelle sich mit seiner Trilogie in ein konzeptuelles Road-Trip-Korsett zwängt (erster Teil: Aufbruch, zweiter Teil: Unterwegs, dritter Teil: Ankunft), wenn er auf dem zweiten Teil exakt die gleiche Zusammensetzung von streicherverkleisterten Balladen und wuchtigem Retro-Trip-Hop präsentiert wie auf dem ersten. Nicht falsch verstehen: Das ist fast alles sorgsam und aufwendig produziert und macht mit fetten Beat-Basteleien und Nine-Inch-Nails-Hommagen durchaus Laune. Am Puls der Zeit ist Lavelle damit aber leider längst nicht mehr.
https://www.youtube.com/watch?v=CoEgXQa38Vo