Ulrich Schnauss & Mark Peters :: Underrated Silence
Walle-Musik, die das Wellness-Wochenende ersetzt
Wozu in die Ferne schweifen, das Wellness-Wochenende liegt doch so nah. Einfach Underrated Silence einlegen und wohl fühlen. Alle Ängste, alle Sorgen, hört man, sind dann plötzlich verborgen. Dazu bedienen sich Ulrich Schnauss & Mark Peters, sonst Keyboarder und Gitarrist der Dreampop-Band Engineers, im Schatzkästlein versierter Wattehersteller wie Air, deren sphärische Gesänge sie in „Forgotten“ zitieren, oder auch Enya, deren Wallewalle-Rhythmen nicht nur durch „The Messiah Is Falling“ wabern. Die Synthesizer finden zielsicher noch jeden Solar Plexus, um den Hörer ins Koma zu streicheln, und die elektronischen Beats kreisen so unentwegt um den eigenen Bauchnabel, dass ihnen eigentlich schwindelig werden müsste. Selbst wenn wie in „Gift’s Horses Mouth“ einmal ein paar kraftvollere Drumcomputer-Schläge einsetzen, verlieren sie sich bald in butterigen Klangflächen, die sich ehrfurchtsvoll vor den Pionierleistungen von Tangerine Dream, Klaus Schulze und Jean Michel Jarre verbeugen. Aber natürlich ist Zynismus in diesem Genre nicht angebracht, man muss sich schon darauf einlassen, dass der Wohlklang bis zur Schmerzgrenze ausgereizt wird – und das machen Schnauss und Peters wirklich sehr versiert.
Key Tracks: „Yesterday Didn’t Exist“, „Rosen im Asphalt“
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