Trus‘ me – Working Nights

Working nights hieß 1985 das Albumdebüt der jazzy Dance-Band Working Week aus London, die damals als hoffnungsvoller Ausgangspunkt eines Jazzrevivals in Pop gesehen wurde, das dann-trotz der zunehmenden Yuppieisierung der Gesellschaft-freilich nie stattgefunden hat. Dass das Produzentenwunderkind Trus’me aus Manchesters ein Debütalbum auch working nights genannt hat, mag ein dezenter Hinweis auf Working Week sein. Das Album des in „der“ Szene hochgelobten Produzenten (Gilles Peterson, Carl Craig, Jazzanova und andere hippe Typen kriegen sich nicht mehr ein) enthält drei Tracks, die bisher nur auf 12-Inch zu bekommen waren, plus fünf neue Stücke. Trus’me bietet eine Art historische Leistungsschau aller relevanten Dance-Music-Stile der vergangenen 30 Jahre im Schnelldurchlauf: Afrobeat („Drilling“). Philly-Disco („At The Disco“), jazzy Soul („Working Nights“). Vocal-House („Narda“). die HipHop-House-Ragga-Funk-Collage („WAR“). Was aber das Schönste ist: Hier wird die Dancemusic auf ihre afroamerikanischen Wurzeln zurückgeführt. Man vergisst das immer zu leicht: Disco. House, Techno und HipHop sind alles afroamerikanische Erfindungen. Und was man auch immer wieder vergisst: Wenn Musik zu „weiß“ wird, rockt sie zu Sehr.

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