Triola – Im Fünftonraum
Hatten wir ja schon öfter, das Problem: Ambient kann eine wunderbare Musik sein, die dir das, äh, Tor zum Universum öffnet. Ambient kann aber auch zu einer fürchterlich verkitschten Angelegenheit werden, bei der die Grenzen zum New-Age-Gedudel fießend sind. Tangerine Dream, die ja irgendwann Ambient erfunden haben, ohne es zu wissen, sind der lebende Beweis für die Existenz des fließenden Übergang von Soundscapes, in denen mehr passiert als im weirdesten Rockn“ Roll-Song, zur geblümten Klangtapete. POP ambient heißt die ruhmreiche LP-Serie des Kölner Kompakt-Labels, auf der sich Modernisten zwischen Kuschel-Elektronik und minimalistischem Gefrickel bewegen. „Pop Ambient“ wollen wir die Musik nennen, die Jörg „The Modernist“ Burger unter dem Namen Triola macht und die die Kitschgrenze kaum tangiert. Triola lässt auch Soundscapes fließen, aber oft werden die ambienten Bestandteile zu mikrofeinen Texturen, aus denen eine rhythmisch-fließende Sensation wie „Wanderlust“ erwächst, oder ein pulsierender Neo-kraftwerkesker House-Track wie „Traumschön“. Pop Ambient muss ja kein Widerspruch sein, auch wenn Ambient an sich eine Musik ohne Rhythmus ist. Nehmen wir es einfach als Metapher für eine grundsätzlich repetitive elektronische Musik, deren Variantenreichtum sich nur dem erschließt, der ganz genau hinhört.
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