Trentemøller

The Trentemøller Chronicles

Sampler & Compilations - Hirn- und Seelentechno: Auf der einen Seite knackt und knallt es, auf der anderen stehen wir im Wald.

Fühl(t)en die Menschen das irgendwie, die ihre Musik traditionell nachvollziehbar, offen und ehrlich am klassischen Rockinstrumentarium gemacht wissen wollen,die aber trotzdem im vergangenen Jahr bei Trentemøllers Albumdebüt eine technoide Ausnahme machten (und dann nicht mehr aufhören konnten, es zu hören): dass dieser Däne anfangs genau so ein Rockmusikant sein wollte – und war? Dass das kein oller Turntableist ist, der übers Plattenauflegen zur homemade Tanzmusik kam – sondern ein …echter Musiker? Die atmosphärischen, bei aller Minimalitat eben auch kompositorischen Qualitäten des absolutvollwertigen AlbumsTHE last Resort legen einem solche Gedanken nahe. Aberdas war und ist nur der halbe Anders Trentemaller, derda zu hören ist. Die jetzt erscheinenden chronicles geben auch Menschen.die keine 12-lnches horten und ihre Nachte in Clubs verbringen, die Möglichkeit, seine andere Seite kennenzulernen. (Vor allem) als Remixer macht er den Menschen nämlich gerne auch ordentlich Beine. Da greift er auf böse Bässe und hinterhältige Synthies, scharfe Kanten, Verzerrungen, finsterste Dub-Fallgruben, Nadelstiche aus Klang, deftige Minimalismen zurück, dass es knackt und bald noch kjiallt. Da demonstrierterseine Durchtriebenheit. The Knife, Röyksopp, Mathias Schaffhäuser, The Blacksmoke Organisation, Tombay, Robyn und selbst Mobys verstaubtes „Go“ setzt Trentemøller u.a. auf CD2 der Chronicles machtvoll und stellenweise fast brachial in Szene. CD 1 erinnert als Hausmix fast ausschließlich eigener Stücke, die bislang nur auf B-Seiten,Vinyl oder noch gar nicht erschienen sind, hingegen sehr an The Last Resort. Irgendwo hier draußen – im Wald, so das herrschende Klangbild – ruft der junge Meister aus Dänemark die Geister von Pop-Impressionisten wie Eno, The Cure, Autechre, Pink Floyd, Wolfgang Voigt. Und dann wird getanzt. Ein allersanftester Reigen.

www.myspace.com/trentemoeller