Trentemøller :: Late Night Tales
Late Night Tales/EMI
Der DJ-Mix des Dänen kommt (fast) ohne elektronische Musik aus.
Man wird das Gefühl nicht los, dass sich Anders Trentemøller sehr in der Rolle des weltoffenen elektronischen Musikers gefällt, der weder Berührungsängste mit, noch Barrieren zu anderen Genres kennen will. Wir erinnern an sein letztes Artist-Album Into The Great White Yonder von 2010, auf dem er ja nicht unbedingt die reine elektronische Lehre verkündet hat. Seine erste Mix-CD, Harbour Boat Trips 01: Copenhagen von 2009, war ein folkiges Songwriter-Ding, das man von dem Dänen nicht erwartet hätte. Das mittlerweile nicht mehr Unerwartete liefert Trentemøller auch mit seiner Ausgabe der Reihe Late Night Tales. Es gibt nominell auf diesem cleveren Mix (fast) keine elektronische Musik. Aber sowohl die Auswahl der Tracks, als auch ihre Einbettung in die Tracklist lassen die Songs von This Mortal Coil, The Black Angels, Low, Mazzy Star, The Velvet Underground And Nico, M. Ward, Thee Oh Sees und Nick Cave & Warren Ellis für die Dauer des Mixes zu einer Metamusik werden. Trentemøller arbeitet den Ambientfaktor, das Dunkle und Atmosphärische dieser Songs heraus, was sie wiederum ein elektronisches Gefühl vermitteln lassen. Dass dieses Gefühl auch leichtes Unbehagen enthält, ist durchaus gewollt. Die ohnehin pessimistische Trennungswehklage „Walking In The Sand“ der Shangri-Las wird in ein noch dunkleres Grau gehüllt. Die obligatorische Coverversion des Compilers: Trentemøller hat sich zusammen mit Marie Fisker und Steen Jørgensen Chris Isaaks „Blue Hotel“ vorgenommen.
Key Tracks: „Walking In The Sand“ (The Shangri-Las), „Blue Hotel“ (Trentemøller Feat. Marie Fisker & Steen Jørgensen)
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