Trembling Bells Featuring Bonnie „Prince“ Billy
The Marble Downs
Honest Jon’s/Indigo VÖ: 06.04.
Die schottische Band und der amerikanische Prinz der Finsternis hatten eine Folkrock-Verabredung.
Will Oldham aka Bonnie „Prince“ Billy muss man nicht groß vorstellen. Aber wer waren doch gleich noch Trembling Bells? Es handelt sich um eine britische Band, die innerhalb kürzester Zeit – zwischen 2009 und 2011 – drei eigene Alben veröffentlicht hat und richtig tief im Folkrock des Inselreiches verwurzelt ist. Will Oldham hat die Aktivitäten des in Glasgow beheimateten Quartetts von Anfang an verfolgt, weil er in seiner Eigenschaft als Produzent den jetzigen Trembling-Bells-Schlagzeuger Alex Neilson bei Aufnahmesessions für das Album No Earthly Man von Alasdair Roberts kennengelernt hatte. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann die künstlerische Zusammenarbeit vertieft werden würde. Was nun dabei herausgekommen ist, übertrifft alle Erwartungen. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen auf The Marble Downs die Duette von Oldham und Band-Sängerin Lavinia Blackwall, die durch den reizvollen Gegensatz der beiden Stimmen bestechen. Er kann natürlich überhaupt nicht richtig singen, sie als klassische ausgebildete Vokalistin aber sehr wohl. Wir haben es also mit einem ungleichen Paar zu tun, das überhaupt keine Probleme damit hat, sich auch als solches zu präsentieren. In „I Can Tell You’re Leaving“ singen die beiden von einem Beziehungsstreit, bei dem er sie anfleht, zu ihm zurückzukehren. Ihr fällt dazu aber nur ein, dass er für sie nicht besser als die furchtbare Stadt Birmingham sei und sie einen „richtigen“ Mann brauche. In „I Made A Date (With An Open Vein)“, „Ferrari In A Demolition Derby“ und „ Love Is A Velvet Nosse“ wird man einmal mehr Zeuge, zu welch schwarzem Humor Will Oldham fähig ist. Harmlos ist das Ganze wirklich nicht, was auch an den Trembling Bells liegt, die das Gesangs-Duo in zum Teil wilde psychedelische Exkursionen verwickeln. The Marble Downs – ein Kultalbum, wie es im Buche steht. Key Tracks: „I Can Tell You’re Leaving“, „Excursions Into Assonance“