Tré Burt

TRAFFIC FICTION

Oh Boy/Membran (VÖ: 6.10.)

Eine fein gestaltete Visitenkarte in Sachen schimmernder Soul.

Nicht davon beirren lassen, dass Tré Burt auf dem John-Prine-Label Oh Boy veröffentlicht: Der US-Songwriter singt keine Country-Songs, auch wenn er sie bisweilen, etwa im kleinen „Yo Face“, antäuscht. Wohl aber verfolgt er einen Sound, der strukturell einiges gemein mit den Song des Großmeisters hat. Wie Prine berichtet Burt aus dem Bauch und von den Straßen Amerikas, wie dieser tut er das mit einer unmittelbarer Wucht und stets etwas derangiert. Allerdings sind die Stilformen, derer er sich dabei bedient, eher Soul und Blues in einem vintage schimmernden 1970er-Sinne. 2021 stellte er diesen Stilmix auf seinem zweiten Album YOU, YEAH, YOU erstmals einem größeren Publikum vor, wobei damals mehr Wut im Spiel war.

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Auf TRAFFIC FICTION verdichtet er diesen Sound noch einmal, federt ihn aber gleichzeitig deutlich stärker ab, gibt ihm doppelte Böden und eine ausgearbeitetere Instrumentierung mit. Da treffen fein inszenierte Balladen (wie schön Orgel und Klavier in „Piece Of Me“ wummern!) auf ungestüme Rocker, die bisweilen so ganz nebenbei jene Bälle aufnehmen, die die New Wave of Rock’n’Roll 2001 in New York ins Spiel brachte, nachzuhören im arschcoolen „Told Ya Then“. Das Label sagt: Muscle Shoals trifft Beatles, was sicher nicht verkehrt ist, ein Addendum sei gestattet: Der Geist der Wrecking Crew und Jack White sind im Geiste bei den Sessions womöglich auch mit im Raum gewesen.

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