Totally Enormous Extinct Dinosaurs :: Trouble
Ein (etwas zu ausführliches) Manifest an Selbstständigkeit nach Jahren der Remixdienstleistung im Elektro-Pop-Sektor.
Nach fast zwei Dutzend Remixes für Künstler wie Sugababes, Lady Gaga, Friendly Fires und Crystal Fighters und nach strammen fünf EPs mit Eigenmaterial jetzt also endlich das Full-length-Album von Orlando Higginbottom, dem gefiederten Elektropopper. Seinem Anspruch, ein trendresistentes Album aufzunehmen, ist der 28-Jährige aus Oxford gerecht geworden: Trouble klingt meist gleichzeitig nach 80er-Synthpop und 00er-Electroclash, arbeitet aber auch mit den 2-Step-Beats der 90er und hat sich bereitwillig vor die Basswalze des Dubstep der 10er-Jahre gelegt. Verbindendes Element: diese bittersüßen Gesangsmelodien, die den Pet Shop Boys einen ziemlichen Schrecken einjagen könnten. Den enormen Bumms, den Higginbottom seinem Livepublikum hinknallt, zu welchen Knüppeln Stücke wie der Radiohit „Household Goods“ und das Instrumental „American Dream Part II“ auf Konzerten werden, lässt sich auf dem Album nur erahnen. Es ist, als steckten zwei Künstler in Orlando Higginbottom: einer tagsüber für den iPod und einer für die durchschwitzte Nacht. Der will was, der Typ, und er will viel davon. Aber denkt er dabei auch ausreichend an seine Hörerschaft? Sein viel zu langer Künstlername spiegelt sich jedenfalls auf dem Album wider: Für eine gute Stunde Spielzeit sind die Songs einander oftmals doch zu ähnlich. So zwingt einen „TEED“ fast dazu, eine eigene Auswahl vorzunehmen und auf das mobile Abspielgerät zu ziehen. Hier ein paar Tipps:
Key Tracks: „Household Goods“, „Garden“, „Trouble“
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