Toro Y Moi
Outer Peace
Carpark/Indigo (VÖ: 18.1.)
Funk- und Disco-Pop für kluge Liegenbleiber.
So sind sie, die schlauen Gegenwartskids: Maximales Vergnügen behaupten, maximal an den Fun-Reglern drehen – und trotzdem maximal unbeteiligt klingen. „Maximize all the pleasure“, singt träge Chaz Bear alias Toro y Moi im kleinen, großen Faultierhit „Ordinary Pleasure“, als beobachte er das Discofunk-Treiben aus der Horizontalen, während ein dezenter Verfremdungseffekt den Refrain in Schräglage versetzt – und Bongos das synthesizersatte Ding dennoch vorantreiben.
Das neue Toro-Album OUTER PEACE, Bears Tanztherapie nach der Trennungsplatte BOO BOO, schwingt oft auf einer ähnlichen Wellenlänge wie Blood Oranges zärtliches „Charcoal Baby“, erinnert aber zugleich so stark wie kein anderes Album des US-Sängers und Produzenten an die Art Musik, die Ruban Nielson mit seinem Unknown Mortal Orchestra perfektioniert hat: Auskenner-Bedroomfunk, der sich seiner Referenzen wohl bewusst ist, aber so lange durch den Laptop gejagt wurde, bis alles eiert und leiert und sich gegen den Vorwurf, oller Retro-Schmus zu sein, immunisiert hat.
AmazonWas gut funktioniert: Zum Aufwachen nach dem herrlichen Halbschlafschieber „Miss Me“, an dem Abra beteiligt ist, das Daft-punkige „Freelance“ hören – aber dabei gern liegen bleiben!