Toni Kater :: Sie fiel vom Himmel
Solaris Empire/Broken Silence
Pop, zwischen aufgesetztem Tiefsinn und inszenierter Melancholie
2006, da war Toni Kater so cool, beim Bundesvision Song Contest im weißen Fechtanzug aufzutreten. Ihr Song „Liebe ist“ war zwar harmlos, aber doch, den konnte man hören. Das ist nun anders. Das dritte Album der 34-jährigen Songwriterin suhlt sich in belanglosen Melodien, die hier und da von elektronischen Effekten durchbrochen werden. Dabei hat Rudolf Moser von den Einstürzenden Neubauten die Platte mitproduziert. Keine Ahnung, von welchem Ziegelstein der getroffen wurde, so unambitioniert wie Sie fiel vom Himmel dahinplätschert. Toni Kater klingt wie eine Kopie von Klee und MIA. Obendrauf gibt es einen Haufen textlicher Klischees („Ich trage deine Liebe wie ein Tattoo auf meiner Haut“). Toni Kater hangelt sich Song für Song am Geduldsfaden ihrer Hörer entlang und nur mit Goodwill und Ausdauer offenbart sie ganz zuletzt einen passablen Moment. Als sie in „Was sind das für Zeiten“ ihre Sinnfragen nicht länger in Wattebäusche packt, sondern im Flüsterton beschwört. Da ist die Platte aber auch schon vorbei.
Key Track: „Was sind das für Zeiten“
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