Tindersticks

SOFT TISSUE

City Slang/Rough Trade (VÖ: 13.9.)

Ohrensessel-Soundtrack zwischen Soul und Schwarzer Serie.

War das letzte Album DISTRACTIONS eine eher experimentelle Flüstertüte mit Coversongs-Kern und der Vorgänger NO TREASURE BUT HOPE organischer Kammerpop, so geht SOFT TISSUE seinen ganz eigenen Weg – nicht nur als titelstiftendes Weich-, sondern eben auch als Bindegewebe zwischen besagten beiden Tindersticks-Klangwelten. So entdeckt die Band Noir aus Nottingham auf Album Nummer 14 partiell den Soul wieder, wie etwa der zartschmelzende Opener „New World“ mit tänzelnden Bass- und Orgelfiguren und dynamischen weiblichen Backings und Bläser-Sätzen eindrucksvoll unter Beweis stellt.

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„Don’t Walk, Run“ hingegen suggeriert mit subtiler „Goldeneye“-Färbung mindestens genauso Soundtrack-Qualitäten wie „­Nancy“ sich anstelle von Leonard Cohens „Waiting For The Miracle“ in „Natural Born Killers“ gut gemacht hätte, wäre der Film von Wim Wenders und nicht von Oliver Stone inszeniert worden. Aber auch „Always A Stranger“, bei dem Sänger und Produzent Stuart Staples wie ein leisetretender und kontrollierter Nick Cave bei einem von dessen musikalischen Exorzismen klingt, fasziniert. Mit „Turned My Back“ hingegen packen die Tindersticks kurz vor Schluss tatsächlich noch einen hymnischen Gospel-Hit auf das Kandelaber-beleuchtete Tanzparkett. Und das, obwohl SOFT TISSUE doch eigentlich ein prädestiniertes Kopfhöreralbum für die einsamen Stunden ist.

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