Thomas Köner

Motus

Mille Plateaux (VÖ: 7.2.)

Electronica: Der Klangkünstler träumt den Traum einer Dance Music, die ohne Takt, Groove und Rhythmus auskommt.

Die Wurzeln des deutschen Klangkünstlers Thomas Köner reichen zurück bis zu Achim Szepanskis jetzt reaktivierten Label Mille Plateaux, quasi die Keimzelle experimenteller und künstlerischer elektronischer Musik im Techno-Hype der 90er-Jahre. Köners letzte Arbeiten waren eine Art Dark Ambient, elektronische Tonmalereien mit nordisch-arktischen Bezügen.

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Nach dieser – nennen wir es – Programmmusik kehrt der Künstler wieder zurück zu einer absoluten, abstrakten Musik. Obwohl das auch nicht ganz richtig ist, denn die Tracks auf MOTUS, wie die auf Mille Plateaux allgemein, sind nicht als bloßer Ästhetizismus zu sehen, sondern als Ausdruck einer gewissen Grund- und Geisteshaltung. In dieser Musik ist das Klopfen, Stolpern und Schaben des frühen Minimal Techno zu hören, neblig-dubbige Soundschichten (circa Porter Ricks) und im Hintergrund die dunklen Ambientflächen.

https://www.youtube.com/watch?v=xRMxuTHEbYc

Köner dockt an seine eigene Clicks-&-Cuts-Ästhetik an und beim Glitch der frühen (90er) Jahre. Er träume von einem Dancefloor auf dem MOTUS genossen werden würde, sagt Thomas Köner, es ist der Traum von einer Dance Music, die ohne Takt, Groove und Rhythmus auskommt. Das mag eine Utopie sein, weil auch der Techno und seine diversen Unterspielarten den marktwirtschaftlichen Verwertungsmechanismen des 21. Jahrhunderts gehorchen, aber: Die verschiedenen Sound­elemente in den MOTUS-Tracks entwickeln trotz ihrer „Ungeradheiten“ in ihren Bewegungen zueinander dann doch einen eigenen Groove.

Also: tanzen, bitte!

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